Abstract
Ergänzend zu den Lernempfehlungen für die mündliche Prüfung kannst du mit unseren Beispielfragen das gelernte Wissen allein oder in deiner Prüfungsgruppe festigen und das freie Sprechen üben.
Die Lernempfehlungen bieten dir ein umfangreiches inhaltliches Paket für die Vorbereitung auf den dritten Abschnitt der ärztlichen Prüfung (M3-Examen). Unsere ärztliche Redaktion hat die häufigsten Themen aus den mündlichen Prüfungen ermittelt und übersichtlich zusammengestellt. Im Kapitel „Drittes Staatsexamen“ findest du grundlegende Informationen zum Ablauf des dritten Staatsexamens sowie Tipps zur Vorbereitung und zum Vorgehen in der Prüfung selbst, die dir auch in anderen mündlichen Prüfungen helfen können.
Wir empfehlen dir übrigens, für die Prüfungsvorbereitung aus dem Modus „Klinische Praxis“ wieder zurück in den Modus „Klinisches Studium“ zu wechseln, falls du im PJ bereits den Modus „Klinische Praxis“ genutzt hast. I.d.R. wird in der mündlichen Prüfung v.a. die Breite und weniger die Tiefe abgefragt. Für dein Wahlfach kann es sinnvoll sein, bei Schwerpunktthemen deiner Prüferin bzw. deines Prüfers in den Modus „Klinische Praxis“ zu wechseln und dir die zusätzlichen Inhalte in Blau anzeigen zu lassen. Lass dich nicht von unserer Kapitelauswahl für die einzelnen Tage abschrecken. Es geht bei der Vorbereitung viel mehr um das Verständnis größerer Zusammenhänge, weshalb dich Umfang und Detailtiefe mancher Kapitel nicht verunsichern sollten! Bedenke zudem, dass die Prüfungsinhalte auch stark von den prüfenden Personen abhängen und somit recht individuell sein können.
Neonatologie
Beispielfragen
- Eine junge Mutter berichtet dir, dass ihre Schwangerschaft 36+3 SSW gedauert habe. Was bedeutet diese Angabe in Bezug auf die Reife des Neugeborenen? Welche Bezeichnungen für unterschiedlich reif Geborene kennst du außerdem?
- Wozu dient der APGAR-Score? Wie und wann wird er erhoben?
- Was ist das allgemeine Ziel des erweiterten Neugeborenenscreenings? Wann und wie wird es durchgeführt?
- Welche Krankheiten sind Gegenstand der Untersuchungen im Rahmen des erweiterten Neugeborenenscreenings? Nenne Beispiele!
- Frühgeburtlichkeit ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung eines Atemnotsyndroms des Neugeborenen. Warum ist das so?
- Wie häufig ist das Atemnotsyndroms des Neugeborenen?
- Neben der intratrachealen Applikation von Surfactant besteht die Therapie des Atemnotsyndroms des Neugeborenen v.a. in einer maschinellen Atemunterstützung mit Sauerstoffbeimischung bei Bedarf. Welche bedeutende Komplikation kann diese Therapie zur Folge haben und warum?
- Nenne die häufigsten Geburtstraumen!
- Nenne wichtige Risikofaktoren für Geburtstraumen!
- Beschreibe wichtige Differenzialdiagnosen des Kephalhämatoms! Wie lassen sich diese klinisch unterscheiden?
- Nenne Ursachen des physiologischen Neugeborenenikterus! Wie häufig ist er?
- Welche Formen des pathologischen Neugeborenenikterus gibt es und wie sind diese definiert? Was stellt hierbei die größte Gefahr für das Neugeborene dar?
- Nenne Präventionsmöglichkeiten in Bezug auf den Neugeborenenikterus!
- Eine Rhesus-negative Schwangere, die bereits eine ebenfalls Rhesus-negative Tochter hat, fragt dich, ob sie sich Sorgen wegen einer Rhesus-Inkompatibilität mit ihrem ungeborenen Kind machen müsse. Sie habe gehört, dass dies bei einer Zweitschwangerschaft zu Problemen führen könne. Was antwortest du ihr?
- Nenne mögliche Symptome des Morbus haemolyticus neonatorum, wie er bei einer Rhesus-Inkompatibilität entstehen kann!
- Was versteht man unter Triple I und welche Komplikationen können daraus für Mutter und Kind entstehen?
- Während einer Schwangerschaft können durch vertikale Transmission verschiedene Infektionserreger von der Mutter auf das ungeborene Kind übergehen (konnatale Infektion) und zu embryonalen bzw. fetalen Schädigungen (Embryofetopathien) führen. Wofür steht in diesem Zusammenhang das Akronym STORCH?
- Beschreibe die typische Trias, die im Rahmen einer konnatalen Rötelninfektion auftreten kann, und nenne weitere mögliche Symptome!
- Du berätst eine junge Frau in der 7. SSW mit bestätigter Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV). Worüber klärst du sie auf und welche nächsten Schritte legst du ihr nahe?
- Was ist bei Neugeborenen direkt nach der Geburt die häufigste Ursache für einen Herz-Kreislauf-Stillstand? Welche Maßnahme sollte aus diesem Grund initial bei Auftreten eines solchen ergriffen werden?
Beispielfall
Fall 1
Du bist auf einer neonatologischen Station tätig. Ein zwei Wochen altes, in der 30. SSW geborenes Mädchen fällt durch eine zunehmende Trinkschwäche, Lethargie und Bradykardie auf. Das Abdomen des Frühgeborenen ist aufgetrieben und druckdolent; es lassen sich keine Darmgeräusche auskultieren.
Entwicklung und Vorsorge
Beispielfragen
- Was versteht man unter dem Galant-Reflex?
- In welchem Alter können Kinder typischerweise frei sitzen, frei stehen und frei laufen?
- Welche Ziele werden ganz allgemein mit den von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen verfolgt?
- Du berätst ein Ehepaar aus dem Tschad, das sich seit einigen Wochen schutzberechtigt in Deutschland aufhält, zum Impfschutz ihrer drei Monate alten Tochter. Dokumentiert sind Impfungen gegen Tuberkulose und Poliomyelitis zum Zeitpunkt der Geburt. Laut Angaben der Eltern seien zudem im Alter von einem Monat Impfungen gegen Poliomyelitis, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ B und Hepatitis B durchgeführt worden. Darüber hinaus seien keine weiteren Impfungen durchgeführt worden. Welche Empfehlungen gibst du dem Paar?
- Nenne die typischen Symptome einer unbehandelten kongenitalen Hypothyreose!
- Wie verändert sich das Erkrankungsrisiko für die Translokationstrisomie 21 und die freie Trisomie 21 bei steigendem Alter der Mutter?
- Ein Neugeborenes fällt durch Epikanthus, Hypertelorismus, Makroglossie und Brachyzephalus auf. Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose und wie wird diese gesichert? Welche weiterführende Diagnostik sollte außerdem veranlasst werden?
- Wie sieht die mittel- und langfristige Entwicklungsperspektive für Menschen mit Trisomie 21 aus?
- Wie errechnet sich die Zielkörpergröße bei Kindern?
- Im Rahmen der U7 wird die Körpergröße eines zweijährigen Mädchens gemessen und auf der 80. Größenperzentile eingetragen. Was bedeutet das?
- Worauf sollte bei dem Betrachten von Perzentilenkurven (neben dem aktuellen Wert an sich) besonders geachtet werden?
- Wie ist Kleinwuchs definiert und welche Ursachen kennst du?
- Schildere den grundlegenden Pathomechanismus des adrenogenitalen Syndroms (AGS)!
- Welcher klinische Phänotyp entwickelt sich im Rahmen eines AGS bei XX- bzw. XY-Genotyp zum Zeitpunkt der Geburt und im weiteren Lebensverlauf?
- Wie sieht die Therapie des AGS aus?
- Ein Neugeborenes verstirbt aus völliger Gesundheit heraus im Schlaf. Unter welcher Voraussetzung kann die Diagnose plötzlicher Säuglingstod gestellt werden?
- Wie sollte die Schlafumgebung eines Säuglings aussehen, um einem plötzlichen Säuglingstod vorzubeugen?
- Erläutere die verschiedenen Formen von Kindesmisshandlung!
- Nenne Warnsignale für körperliche Kindesmisshandlung!
- Ein verzweifelter Vater und seine aufgelöste Ehefrau kommen mit ihrem schlaffen, somnolenten, 5 Monate alten Säugling in die Notaufnahme. Das Kind schreie immer so viel, da habe sich der Mann nicht mehr zu helfen gewusst und das Baby geschüttelt. Mit welchen Verletzungen muss bei dem Säugling gerechnet werden und wie ist seine Prognose?
Beispielfall
Fall 1
Eine Frau kommt mit ihrer 4 Wochen alten Tochter zur U3. Bis auf einen milden, passageren Neugeborenenikterus hat das Kind in den vorangegangenen Vorsorgeuntersuchungen eine unauffällige, altersentsprechende Entwicklung gezeigt.
- Während der Untersuchung führt die behandelnde Pädiaterin eine Ultraschalluntersuchung durch. Um welches Untersuchungsverfahren handelt es sich vermutlich, wie wird dieses durchgeführt und warum ist es wichtig, die Untersuchung zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen?
- Die Pädiaterin diagnostiziert einen Hüfttyp III nach Graf. Was bedeutet diese Diagnose?
- Welche Therapie sollte bei dem Mädchen durchgeführt werden?
- Nenne mögliche Komplikationen einer inadäquaten Therapie bei Hüftgelenkdysplasie!