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Malassimilation

Letzte Aktualisierung: 22.2.2023

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Eine Malassimilation besteht bei unzureichender Verdauung der aufgenommenen Nahrung und kann unterschiedliche Ursachen haben: Bei einer Maldigestion (z.B. bei Pankreasinsuffizienz oder Cholestase) liegt eine intraluminale Störung vor (mangelhafte Sekretion von Pankreasenzymen oder Galle), wodurch die Nahrung im Darmlumen nicht aufgespalten werden kann. Bei einer Malabsorption (z.B. bei Zöliakie, Laktoseintoleranz) hingegen liegt die Störung im Bereich der Darmwand, über die die Spaltprodukte unzureichend aufgenommen werden können. Klinisch macht sich die unzureichende Versorgung im Kindesalter durch Entwicklungsstörungen bemerkbar, wohingegen Erwachsene vor allem chronische Diarrhö, Gewichtsverlust und Zeichen der Mangelernährung (z.B. Anämie durch Eisenmangel) aufweisen. Die Diagnostik umfasst u.a. verschiedene Testverfahren zur Prüfung der Verdauung definierter Nahrungsbestandteile. Therapeutisch sollte vor allem die Grunderkrankung behandelt werden – zum Beispiel Einhaltung einer glutenfreien Diät bei Zöliakie.

Ätiologietoggle arrow icon

Malassimilation

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Leitsymptome

  • Chronische oder rezidivierende Diarrhö (oft voluminös, besonders bei Fettstuhl)
  • Gewichtsabnahme

Mangelsymptome bei Malassimilation

Nahrungsbestandteil Mangelerscheinung
Eiweiße
Vitamin A
Vitamin D
Vitamin E
  • Hämolyseneigung
Vitamin K
  • Erhöhte Blutungsneigung
Vitamin B12
Folsäure
Calcium
Kalium
Magnesium
Eisen
Iod
Zink

Bei einer reinen Maldigestion ist die Kohlenhydrataufnahme kaum eingeschränkt, da ihre Aufspaltung durch extrapankreatische Amylase aus dem Speichel übernommen wird!

Diagnostiktoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Exsudative Enteropathie (enterales Eiweißverlust-Syndrom)

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

  • Symptomatische Therapie
    • Parenterale Flüssigkeits-, Nährstoff- und Vitaminsubstitution
    • Verbesserung der Ernährungslage
  • Kausale Therapie je nach Grunderkrankung

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Morbus Whipple

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Flasnoecker (Hrsg.): TIM, Thieme's Innere Medizin. 1. Auflage Thieme 1999, ISBN: 978-3-131-12361-9.

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