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Tubulo-interstitielle Nephritis

Letzte Aktualisierung: 25.4.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Eine Schädigung des Tubulussystems der Nieren kann akut zu einem Nierenversagen führen. Bedeutsam ist hier neben einer medikamentösen/toxischen auch eine infektiöse Genese. Eine Hantavirus-Infektion mit dem Virustyp Puumala ist beispielsweise in Deutschland keine Seltenheit und äußert sich typischerweise durch grippale Beschwerden, einen Anstieg der Retentionsparameter und eine Thrombozytopenie. Analgetika können sowohl zu einem akuten oder auch chronischen Verlauf einer tubulo-interstitiellen Nephritis führen.

Letztere verursacht das Krankheitsbild der Analgetika-Nephropathie, die charakteristischerweise mit dem Auftreten von Papillennekrosen einhergeht. Weitere Medikamente und Toxine (Blei, Cadmium u.a.) können ebenso wie immunologische (Multiples Myelom, Lupus erythematodes) oder metabolische Vorgänge (Hyperurikämie, Hyperkalzämie) durch eine dauerhafte Schädigung in einer chronischen Niereninsuffizienz münden.

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Definitiontoggle arrow icon

Akute und/oder chronische Entzündung der Tubuli und des Interstitiums der Nieren

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Ätiologietoggle arrow icon

Akute tubulo-interstitielle Nephritis

Hantavirus-Infektion

  • Infektionsweg: Einatmen erregerhaltiger Aerosole von Ausscheidungen oder Bisse infizierter Nagetiere (vor allem Ratten und Mäuse)
Verlaufsform Virustypen Vorkommen
  • Nephropathia epidemica (im Prinzip milde Form des HFRS)
  • Puumala
  • Europa (häufig in Deutschland)

Namentliche Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung, Nachweis und Tod

  • Dobrava
  • Hantaan
  • Seoul
  • Europa
  • Südostasien
  • Weltweit
  • Sin Nombre, New York, Black Creek Canal, Bayou, Andes
  • Amerikanischer Kontinent

Chronische tubulo-interstitielle Nephritis

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Pathophysiologietoggle arrow icon

  • Analgetika-Nephropathie
  • Myelomniere (Cast-Nephropathie)
    • Beim multiplen Myelom kann es zur übermäßigen Produktion von Leichtketten kommen, die frei in den Primärharn filtriert werden. Normalerweise werden diese von den Tubuli rückresorbiert oder mit dem Urin ausgeschieden. Es kann aber auch zum Ausfall der Leichtketten innerhalb der Tubuli mit den Folgen einer Obstruktion kommen. Gleichzeitig üben die Leichtketten einen toxischen Effekt aus. Begünstigt wird dieser Pathomechanismus durch einen Flüssigkeitsmangel
    • Das vermehrte Vorkommen von Leichtketten kann auch zu Ablagerungen in den Glomeruli führen (→ Leichtkettenerkrankung)
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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

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Therapietoggle arrow icon

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Hantavirus

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • N10: Akute tubulointerstitielle Nephritis

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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