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Ödeme

Letzte Aktualisierung: 9.5.2023

Abstracttoggle arrow icon

Ödeme sind Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe, die im Rahmen verschiedener Erkrankungen entstehen können und lokalisiert oder generalisiert auftreten. Bei beidseitigen Schwellungen der unteren Extremität sollte beispielsweise immer an die Möglichkeit einer kardialen Genese (Herzinsuffizienz) gedacht werden, wohingegen generalisierte Ödeme mit früher Beteiligung der Augenlider Hinweis auf eine Hypalbuminämie sein können. Akut bedrohlich sind „innere Ödeme“ z.B. der Lunge (durch Linksherzinsuffizienz) oder des Gehirns – es besteht die Gefahr einer respiratorischen Insuffizienz bzw. einer irreversiblen Hirnschädigung.

Allgemeintoggle arrow icon

Ursachentoggle arrow icon

Häufige Ursachen für Ödeme nach Lokalisation und Verlauf
Generalisiertes Ödem Lokalisiertes Ödem

Akut

Chronisch

Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

Lymphödem

  • Definition: Subkutane Schwellung, Lymphstau durch Transportstörung der Lymphgefäße oder Lymphknoten verursacht, meist Extremitäten betroffen
  • Ätiologie
  • Stadien
    • Latenzstadium
    • Weiche, eindrückbare Schwellung, reversibel
    • Beginnende Fibrose, nur noch wenig eindrückbar
    • Irreversible Elephantiasis
  • Klinik
    • Zehen im Gegensatz zum venösen Ödem mitbetroffen! → Kastenzehen
    • Stemmer-Zeichen: Hautfalte über den Zehen nicht abhebbar
  • Therapie
    • Konservativ mit Hochlagerung, physikalischer Entstauungstherapie (Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegung), Behandlung der Grunderkrankung
    • Operativ (Resektion, ableitende Methoden, Lymphgefäßtransplantation)

Lipödem [1][2][3]

  • Definition: Chronische, progrediente Erkrankung, bei der es infolge einer umschriebenen Vermehrung des Unterhautfettgewebes zu einer symmetrischen Fettverteilungsstörung mit Betonung der Extremitäten (meist Beine) kommt
  • Epidemiologie
    • Fast ausschließlich Frauen betroffen
    • Genaue Prävalenz unklar, je nach Studie bis zu 10% der Frauen betroffen [1][2]
  • Ätiologie
    • Weitgehend unbekannt
    • Begünstigende Faktoren: Hormonelle Umstellungen , genetische Faktoren [2]
  • Pathogenese: Umschriebene Hypertrophie und Hyperplasie von Fettgewebszellen sowie Veränderung des Bindegewebes und erhöhte Empfindlichkeit der Kapillaren
  • Klinisches Bild
    • Leitsymptom: Symmetrische Vermehrung des Fettgewebes der Beine (seltener auch der Arme) mit Disproportion zwischen Stamm und Extremitäten
      • Proximal betont, Füße und Hände sowie Gelenke typischerweise ausgespart
      • „Kalibersprung“ zwischen betroffenen und gesunden Körperregionen
    • Deutliche Druckschmerzhaftigkeit, ggf. spontane Schmerzen
    • Hämatomneigung, kühle Haut
    • Im Verlauf zusätzlich sekundäres Lymphödem möglich
    • Oft starke Beeinträchtigung der Lebensqualität
  • Diagnostik: Klinische Diagnose
  • Differenzialdiagnosen: Bspw.
  • Therapie

Diätetische Maßnahmen haben keinen Einfluss auf die Fettverteilungsstörung. Sie können lediglich bei zusätzlich vorliegender Adipositas eine ggf. bestehende Ödemkomponente reduzieren!

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Wollina, Heinig:Differenzialdiagnostik von Lipödem und LymphödemIn: Der Hautarzt. Band: 69, Nummer: 12, 2018, doi: 10.1007/s00105-018-4304-5 . | Open in Read by QxMD p. 1039-1047.
  2. Reich-Schupke et al.:S1-Leitlinie LipödemIn: JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Band: 15, Nummer: 7, 2017, doi: 10.1111/ddg.13036_g . | Open in Read by QxMD p. 758-768.
  3. Plewig et al.: Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. 7. Auflage Springer-Verlag 2018, ISBN: 978-3-662-49544-5.
  4. Hahn: Checkliste Innere Medizin. 6. Auflage Thieme 2010, ISBN: 978-3-131-07246-7.
  5. Flasnoecker (Hrsg.): TIM, Thieme's Innere Medizin. 1. Auflage Thieme 1999, ISBN: 978-3-131-12361-9.

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