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Gelbfieber

Letzte Aktualisierung: 29.7.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Gelbfieber wird durch das Gelbfieber-Virus ausgelöst und gehört ebenso wie das Denguefieber zur Gruppe der viralen hämorrhagischen Fieber. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über den Vektor Aedes aegypti (sog. Gelbfiebermücke). Der Gelbfiebergürtel erstreckt sich vor allem über die Tropen Afrikas sowie Teile Südamerikas. Klinisch werden nach einer Inkubationszeit von 3–6 Tagen drei Phasen unterschieden: In der ersten Phase sind plötzlich auftretendes Fieber mit Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit typisch. Die zweite Phase geht mit einem Rückgang der Symptome einher und wird als Remissionsphase bezeichnet. In wenigen Fällen kommt es zu einer dritten Phase mit hämorrhagischem Fieber und disseminierten Blutungen sowie akutem Organversagen. Es ist zwar keine kausale Therapie verfügbar, dafür aber eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff. Die Impfung darf nur in speziellen Gelbfieberimpfstellen verabreicht werden und ist aufgrund ihres hohen Hühnereiweißgehalts bei Menschen mit Hühnereiweißallergie kontraindiziert.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Vorkommen [1][2][3]
    • Tropische und subtropische Gebiete in einigen Ländern Afrikas, Mittel- und Südamerikas
    • Asien, Europa, Nordamerika und Australien gelten als gelbfieberfrei
  • Inzidenz: Geschätzt ca. 200.000 Erkrankungen pro Jahr weltweit
  • Mortalität: Geschätzt ca. 30.000–60.000 Todesfälle pro Jahr weltweit

Der sog. „Gelbfiebergürtel“ umfasst tropische Gebiete in Ländern Afrikas sowie Mittel- und Südamerikas!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Erreger: Gelbfiebervirus, RNA-Virus aus der Gattung der Flaviviren
  • Infektionsweg
    • Vektor-Übertragung durch Mücken der Gattung Aedes aegypti und Aedes albopictus
    • Sylvatischer oder Dschungel-Zyklus: Übertragung des Virus von infizierten Primaten durch Mücken auf Menschen
    • Urbaner oder domestischer Zyklus: Übertragung des Virus von infizierten Menschen durch Mücken auf andere Menschen
    • Direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung nur theoretisch über Bluttransfusionen möglich

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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

  • Blutuntersuchung
  • Urinuntersuchung: Albuminurie (nach ca. 4 Krankheitstagen)
  • Leberbiopsie: Wegen der Blutungsgefahr kontraindiziert
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

  • Keine kausale Therapie verfügbar
  • Symptomatische Behandlung; ggf. intensivmedizinische Versorgung
  • Therapieansätze mit Interferon-α werden untersucht
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Prognosetoggle arrow icon

  • Letalität
    • Insgesamt: 10–20% [1]
    • In der toxischen Phase und bei Vakzine-assoziiertem viszeralem Gelbfieber: 70% (trotz Maximaltherapie)
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Präventiontoggle arrow icon

Gelbfieber-Impfung [4][5]

  • Indikation zur Reiseimpfung
    • Medizinische Indikation: Reisen in Gelbfieber-Endemiegebiete (tropisches Afrika und Südamerika)
    • Formale Indikation: Einreisebedingung für einige Länder (siehe: Tipps & Links)
    • Reisemedizinische Empfehlungen: DTG-Reiseimpfungen-Gelbfieber
  • Impfstoff: Lebendimpfstoff (siehe auch: Gelbfieber-Impfstoff)
  • Besonderheit: Nur möglich in Gelbfieber-Impfstellen
  • Impfschema
  • Impfschutz
  • Impfzertifikat: Lebenslange Gültigkeit nach einmaliger Impfung
  • Absolute Kontraindikationen
    • Personen mit Hühnereiweißallergie (aufgrund des hohen Hühnereiweißgehalts des Impfstoffs)
    • Säuglinge <6 Monate
    • Stillende Frauen
  • Relative Kontraindikationen
  • Nebenwirkungen
    • Seltene, aber schwere Nebenwirkungssyndrome
      • Insb. bei Säuglingen: Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung
      • Insb. bei älteren Patienten: Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung
  • Impfbefreiung bei Gelbfieberimpfung
    • Aus medizinischen Gründen ist eine Impfbefreiung möglich; das „Exemption Certificate“ muss auf Englisch oder Französisch im Impfpass eingetragen, unterschrieben und gestempelt werden
    • Vorschlag zur Formulierung: „For medical reasons Mrs./Mr. XY cannot be vaccinated against yellow fever.“
    • Erkennt das Einreiseland das Zertifikat nicht an, ist eine Nachimpfung, Quarantäne oder Zurückweisung möglich

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Meldepflichttoggle arrow icon

  • Arztmeldepflicht
    • Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen) : Namentliche Arztmeldepflicht nur bei Krankheits- oder Todesfällen
  • Labormeldepflicht nach § 7 IfSG
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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Gelbfieber

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • A95.-: Gelbfieber
    • A95.0: Buschgelbfieber
      • Dschungelgelbfieber
      • Silvatisches Gelbfieber
    • A95.1: Urbanes Gelbfieber
    • A95.9: Gelbfieber, nicht näher bezeichnet

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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