Zusammenfassung
Das femoroazetabuläre Impingement-Syndrom (FAIS) ist ein Überbegriff für verschiedene Pathomorphologien, die alle durch einen verfrühten und/oder pathologischen knöchernen Kontakt während der Hüftbewegung zu einer vorzeitigen Koxarthrose führen können (präarthrotische Deformität). Dabei zeigt sich ein belastungsabhängiger Hüft- und/oder Leistenschmerz, ggf. mit einer Bewegungseinschränkung des Hüftgelenkes. Abhängig von der intraartikulären Lokalisation der dominierenden knöchernen Deformität werden zwei Formen unterschieden, die isoliert oder als Kombination auftreten können: das Cam-FAIS und das Pincer-FAIS. Die klinische Symptomatik zusammen mit der radiologischen Diagnostik erlaubt in den meisten Fällen eine sichere Diagnose. Bei Unsicherheit kann ggf. eine intraartikuläre Injektion eines Lokalanästhetikums weitere Informationen liefern.
Das momentan empfohlene Therapiekonzept basiert auf der individuellen Pathologie und ggf. Begleitpathologien, den evtl. bereits vorhandenen degenerativen Veränderungen des Gelenkes und individuellen Parametern. Die chirurgischen gelenkerhaltenden Möglichkeiten haben eine Wiederherstellung der physiologischen anatomischen Begebenheiten zum Ziel und reichen von einer Hüftarthroskopie bis zur komplexen Korrekturosteotomie des Hüftgelenkes. Im Falle einer Koxarthrose erfolgt meist die Implantation einer Totalendoprothese.
Definition
- Femoroazetabuläres Impingement-Syndrom (FAIS): Klinisches Erscheinungsbild mit Einklemmungssymptomatik, bei dem es durch intraartikuläre Veränderungen während der Hüftbewegung zu einem knöchernen Konflikt kommt
- Cam-Morphologie: Pathologische Asphärizität des Kopf-Schenkelhals-Übergangs
- Pincer-Morphologie: Vermehrte azetabuläre Überdachung
- Mixed-Morphologie: Eine Kombination aus Cam- und Pincer-Morphologie
Epidemiologie
- Inzidenz: 54,4/100.000 Personen pro Jahr (USA)
- Prävalenz
- 40% aller Hüftpathologien
- Cam-FAIS > Pincer-FAIS
- Pincer-Morphologie > Cam-Morphologie
- Altersverteilung: Junges bis mittleres Erwachsenenalter
- Geschlechterverhältnis
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
Risikofaktoren [1]
- Starke (sportliche) Belastung der Epiphysenfuge während des Wachstums
- Genetische Prädisposition
- Epiphyseolysis capitis femoris lenta
- Hüftpathologien, bspw. Hüftdysplasie, Morbus Perthes oder Coxa valga
- Pathologische femorale Torsion (AT-Winkel)
Pathomechanismus [5][6]
- Einklemmungssymptomatik während der Hüftbewegung
- Beeinflusst u.a. durch [1][7]
- Femorale Torsion (AT-Winkel)
- Stellung der Hüftpfanne (azetabuläre Ante- und Retroversion)
- Coxa vara und Coxa valga
- Spinopelvines Alignment
- Siehe auch: Fehlstellungen der unteren Extremität
- Mechanismus: Verfrühter und/oder pathologischer Kontakt zwischen Acetabulum und proximalem Femur → Schädigung von Knorpel und Labrum (präarthrotische Deformität)
Cam-FAIS
- Ursachen
- Primär: Idiopathische laterale Ausdehnung der Epiphyse
- Sekundär: Epiphyseolysis capitis femoris, posttraumatische Veränderungen, Morbus Perthes
- Folge: Pathologische Asphärizität des Kopf-Schenkelhals-Übergangs
- Pathomechanismus: Inklusion des asphärischen Hüftkopfes → Scherkräfte in der chondrolabralen Zone
- Läsionsmuster
- Lappenförmige Delaminierung des azetabulären Knorpels
- Verdichtung des femoralen Knochens im asphärischen Anteil
Pincer-FAIS
- Ursachen
- Generalisiert: Bspw. bei Coxa profunda, Protrusio acetabuli
- Lokalisiert: Bspw. bei Retroversion des Acetabulums
- Folge: Vermehrte azetabuläre Überdachung
- Pathomechanismus: Impaktion des Schenkelhalses mit dem Acetabulum → Druckkräfte in der chondrolabralen Zone
- Bewegung → Anprall des Kopf-Hals-Übergangs des Femurs am Acetabulum → Labrum wird eingeklemmt → Labrumeinriss mit ggf. Ossifikation und Degeneration des azetabulären Knorpels
- Abstoppen der Bewegung
- Läsionsmuster
- Zirkumferenzieller Schaden des azetabulären Knorpels
- Einkerbung des femoralen Knochens in der Anschlagzone
Symptomatik
- Initial häufig asymptomatisch!
-
Schmerzen
- Im Bereich der Leiste und/oder des Trochanter major
- Ggf. Ausstrahlung
- Zunächst belastungsabhängig
- Bewegungseinschränkung
- Blockierungsphänomen
Stadien
Arthroskopische Einteilung der Knorpelläsion [5][11]
- Generelle Einteilung von Knorpelschäden: ICRS-Klassifikation von Knorpelschäden
- Einteilung der Morphologie einer Knorpelläsion am Acetabulum: Klassifikation nach Haddad
- Verschiedene Einteilungen der Defektlokalisation nach Zonen oder sog. „Uhrzeigermethode“
Einteilung der azetabulären Knorpelläsion nach Haddad (2011) [12] | |
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Grad | Beschreibung |
0 | Intakter Knorpel |
1 | Knorpeldelaminierung von der subchondralen Grenzlamelle |
2 | Separation des chondrolabralen Übergangs ohne Knorpeldelaminierung |
3 | Makroskopische Knorpeldelaminierung von der subchondralen Grenzlamelle |
4 | Vollschichtiger Knorpeldefekt mit exponiertem Knochen |
Nativradiologische Einteilung der Arthrose
- Generelle Einteilung der Arthrose: Klassifikation nach Kellgren und Lawrence
- Klassifikation der Hüftgelenksarthrose nach Tönnis
Klassifikation der Arthrose des Hüftgelenks nach Tönnis (1999) [13] | |
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Grad | Beschreibung |
0 |
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1 |
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2 |
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3 |
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Diagnostik
Die Diagnose eines FAIS kann auf Basis der klinischen Symptomatik (Beschwerden und positive Funktions- und Provokationstests) sowie Zeichen einer Cam- und/oder Pincer-Morphologie in den nativradiologischen Aufnahmen getroffen werden. Ggf. ist eine Schnittbildgebung und/oder intraartikuläre Injektion zur Absicherung der Diagnose notwendig. [2]
Anamnese [14]
- Beschwerden
- Beginn und Verlauf
- Lokalisation und Ausstrahlung
- Provokation
- Alter
- Sportliche Betätigung aktuell und während der Adoleszenz
Körperliche Untersuchung und klinische Tests [14][15][16][17]
Körperliche Untersuchung
- Inspektion
- Palpation
- Überprüfung des Bewegungsumfanges
- Passives Bewegungsausmaß
- Untersuchung auf eine Beugekontraktur, siehe auch: Thomas-Handgriff
- Siehe auch: Orthopädische Untersuchung der Hüfte
Funktions- und Provokationstests [17][18][19]
- Hüft-Impingement-Tests
- Anteriorer Impingement-Test (AIMT): Rückenlage, passive Flexion in 90°, Adduktion und Innenrotation
- Posterolateraler Impingement-Test: Rückenlage, passive Flexion in 90°, Abduktion und Außenrotation
- FADIR-Test: Rückenlage, passive maximale(!) Flexion, Adduktion und Innenrotation
- FABER-Test nach Patrick (Vierer-Zeichen): Rückenlage, passive Flexion, Abduktion, Außenrotation und Extension
- Dynamischer Außenrotations-Impingement-Test (DEXRIT): Rückenlage, kontralaterales Bein mit dem Thomas-Handgriff fixieren, passive Flexion auf 90°, dann langsame Extension bei Abduktion und Außenrotation
- Dynamischer Innenrotations-Impingement-Test (DIRIT): Rückenlage, kontralaterales Bein mit dem Thomas-Handgriff fixieren, passive Flexion auf 90°, dann langsame Extension bei Adduktion und Innenrotation
- Apprehension-Test (Posterior Rim Impingement Test, PRIMT): Rückenlage, kontralaterales Bein mit dem Thomas-Handgriff fixieren, passive Abduktion, Außenrotation und Extension
- Funktiontests
- Beinhebetest (Straight-Leg-Raise-Test, SLR), ggf. mit Widerstand: Rückenlage, aktives Heben des gestreckten Beines auf 45°, dann langsames aktives Absenken auf 30° und Versuch, gegen Widerstand (gegen die Hand der untersuchenden Person) erneut das Bein zu heben
- Psoassehnenschnapptest (Internal Snapping Hip Test): Rückenlage, passive Bewegung aus der Außenrotation, Abduktion und Flexion in die Innenrotation, Adduktion und Extension
- Piriformis-Provokationstest: Rückenlage, passive Flexion von Hüfte und Knie, Adduktion und Innenrotation der Hüfte
- Adduktoren-Stress-Test : Rückenlage, zunächst passive Abduktion, dann Adduktion gegen Widerstand (gegen die Hand der untersuchenden Person) aus einer leicht abduzierten Position
Intraartikuläre Injektion [20][21]
- Indikation: Diagnoseunsicherheit
- Material und Medikamente
- Ausreichend lange Einmalkanüle, bspw. eine Quincke-Kanüle
- Lokalanästhetikum, bspw. Mepivacain oder Ropivacain [22]
- Durchführung
- Zusätzliche Infiltrationsanästhesie der Haut und des Stichkanals möglich
- Zugang von ventral, ventrolateral oder lateral möglich
- Injektion von <10 mL Lokalanästhetikum [22]
- Siehe auch: Intraartikuläre Punktion und Injektion
- Ergebnis
- Schmerzreduktion: Hinweis auf intraartikuläre Ursache der Beschwerden
- Keine Schmerzreduktion: Intraartikuläre Ursache der Beschwerden weniger wahrscheinlich
Bildgebung [7][23][24][25][26]
Auswahl bildgebender Verfahren
Auswahl bildgebender Verfahren zur Diagnostik des FAIS | ||||
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Verfahren | Typische Indikation | Aufnahmetechnik | Mögliche Befunde | Bemerkungen |
Konventionelle Röntgenaufnahme |
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Magnetresonanztomografie |
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Computertomografie |
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Wichtige radiologische Parameter zur Evaluation [7][13][17][23][27]
- Azetabuläre Überdachung
- LCE-Winkel („lateral-center-edge“) nach Wiberg: Winkel zwischen einer Linie vom Hüftkopfmittelpunkt zum lateralen Ende der Sklerosezone und einer Vertikalen durch den Hüftkopfmittelpunkt
- Azetabulärer Index: Winkel zwischen einer Horizontalen und einer Geraden durch den medialsten Punkt der Sklerosezone und dem lateralen Pfannenrand
- Anterior Wall Index: Verhältnis zwischen der Ausdehnung der Vorderwand des Acetabulums und dem Radius des Femurkopfes
- Posterior Wall Index: Verhältnis zwischen der Ausdehnung der Hinterwand des Acetabulums und dem Radius des Femurkopfes
- Konfiguration des proximalen Femurs
- Alphawinkel des Femurs: Winkel zwischen Schenkelhalsachse und einer Linie vom Mittelpunkt des Hüftkopfes zu dem Punkt, an dem der Hüftkopf seine runde Form verliert
- Anteriores femorales Offset: Abstand zwischen zwei parallelen Linien entlang der vorderen Begrenzung des Schenkelhalses und der Tangente an den Femurkopf
- Centrum-Kollum-Diaphysen-Winkel (CCD-Winkel): Winkel zwischen Achse des Schenkelhalses und anatomischer Achse des Femurs
- Antetorsionswinkel des Femurs (AT-Winkel): Winkel zwischen Schenkelhalsachse und Tangente entlang der dorsalen Femurkondylen
- Azetabuläre Version
- Posterior Wall Sign: Projektion des hinteren Pfannenrandes medial des Hüftkopfzentrums als Zeichen einer Retroversion des Acetabulums
- Ischial Spine Sign: Projektion der Spina ischiadica am medialen Rand des kleinen Beckens als Zeichen einer Retroversion des Acetabulums
- Cross-over Sign: Normalerweise liegt der hintere Pfannenrand lateral des vorderen Pfannenrandes, bei Retroversion des Acetabulums kreuzen sich diese beiden Linien
Auswahl radiologischer Parameter und deren Normwerte [7][24] | ||
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Parameter | Referenzwert | Interpretation |
Alphawinkel |
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CCD-Winkel |
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LCE-Winkel |
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AT-Winkel |
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Anteriores femorales Offset |
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Azetabulärer Index |
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Anterior Wall Index |
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Posterior Wall Index |
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Typische radiologische Befunde eines FAIS
Typische radiologische Kriterien einer Cam- und Pincer-Morphologie sowie deren sekundären Veränderungen [7][7][24][26][28][28] | |
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Cam-Morphologie | Pincer-Morphologie |
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Sekundäre Veränderungen (Koxarthrose) | |
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Differenzialdiagnosen
- Intraartikuläre Lokalisation
- Koxarthrose
- Labrumpathologie
- Hüftdysplasie
- Aseptische Femurkopfnekrose im Erwachsenenalter
- Fraktur (Schenkelhals- oder Acetabulumfraktur)
- Infektion
- Rheumatoide Arthritis
- Synovialitis
- Tumor
- Chondromatose
- Osteochondrosis dissecans
- Extraartikuläre Lokalisation
- Erkrankung der Wirbelsäule oder des Iliosakralgelenks, siehe auch: Kreuzschmerz
- Muskuläre Erkrankungen bzw. Verletzungen
- Hernien, insb. Leisten-, Obturatorius- oder Schenkelhernie
- Irritation oder Entzündung von Weichgeweben
- Extraartikuläre Fraktur
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Abdominelle Erkrankungen
- Gynäkologische und urologische Erkrankungen
- Fibromyalgie
- Tumor
- Psoasabszess
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Die Therapieentscheidung ist von multiplen Faktoren abhängig: Neben der definitiven Diagnose eines femoroazetabulären Impingements und ggf. zusätzlich vorhandener (knöcherner) Pathologien müssen die Ausprägung der Beschwerdesymptomatik und insb. individuelle Faktoren wie z.B. das Lebensalter in Betracht gezogen werden.
Konservative Therapie [17][30][31]
- Indikation: FAIS mit (akuter) Beschwerdeprogredienz
- Und Arthrose Grad ≥1 in der Klassifikation nach Tönnis
- Oder ohne Anzeichen degenerativer Veränderungen bei noch offenen Wachstumsfugen
- Ziele
- Besserung der Beschwerden
- Verhindern einer (weiteren) Degeneration des Gelenkes
- Vorgehen
- Modifikation der Risikofaktoren für eine Arthrose , siehe: Arthrose - Ätiologie
- Vermeidung auslösender Bewegungen
- Sportkarenz
- Physiotherapie [32][33]
- Medikamentöse Therapie, bspw. nach dem WHO-Stufenschema oder mit SYRADOA
- Ggf. intraartikuläre Injektion [32]
- Hyaluronsäure
- Glucocorticoide
- Plättchenreiches Plasma (PRP) [29]
- Ggf. mesenchymale Progenitoren
- Reevaluation: Nach 3 Monaten, ggf. Therapieanpassung
Bei fehlenden degenerativen Veränderungen wird bei Erwachsenen momentan kein konservatives Vorgehen empfohlen! [34]
Operative Therapie [17][30][31][35]
Gelenkerhaltende Operation
- Indikation: FAIS und Arthrose Grad ≤1 in der Klassifikation nach Tönnis
- Ziele
- Komplette Deformitätenkorrektur
- Besserung der Funktion und der Beschwerden [30]
- Verhinderung der Entstehung bzw. Progresses einer Arthrose
- Vorgehen
- Zugang
- Arthroskopisch, siehe auch: Hüftarthroskopie
- „Mini-open“, ggf. als Ergänzung zur Arthroskopie
- Offen, bspw. bei der chirurgischen Hüftluxation
- Mögliche Verfahren
- Resektion der Deformität
- Labrumrefixation und -rekonstruktion
- Knorpeltherapie, bspw. Mikrofrakturierung oder autologe Chondrozytentransplantation [36]
- Korrekturosteotomie, bspw. periazetabuläre Osteotomie oder femorale Umstellungsosteotomie
- Zugang
- Verlauf [30]
- Rehabilitation abhängig von gewähltem Verfahren [33]
- Ggf. sekundäre Implantation einer Hüfttotalendoprothese bei Beschwerdepersistenz
Gelenkersatz [30]
- Indikation
- FAIS mit Arthrose Grad ≥2 in der Klassifikation nach Tönnis und
- Persistierende hüftbezogene Beschwerden trotz konservativer Therapie
- Ziel
- Besserung der Funktion und der Beschwerden
- Verhindern von Folgeproblemen
- Vorgehen siehe: Implantation einer Hüfttotalendoprothese
Prävention
- Ziel
- Prävention der Ausbildung eines FAIS
- Erkennen einer bereits vorhandenen Deformität
- Vorgehen
- Screening, bspw. durch klinische Untersuchung (Hüft-Impingement-Tests)
- Ggf. Modifikation der sportlichen Belastung während der Wachstumsphase
- Problematik
- Klinische Tests nicht ausreichend zur sicheren Diagnosestellung
- Pincer-Morphologie scheint nicht durch Modifikationen adressierbar
- Art und Ausmaß der notwendigen Modifikation der sportlichen Belastung individuell unterschiedlich und nicht abschätzbar
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
- M24.-: Sonstige näher bezeichnete Gelenkschädigungen
- M24.8-: Sonstige näher bezeichnete Gelenkschädigungen, anderenorts nicht klassifiziert
- M24.85: Beckenregion und Oberschenkel
- M24.8-: Sonstige näher bezeichnete Gelenkschädigungen, anderenorts nicht klassifiziert
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.