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Boerhaave-Syndrom

Letzte Aktualisierung: 26.4.2023

Abstracttoggle arrow icon

Als Folge einer Episode forcierten Erbrechens (Barotrauma) kommt es beim Boerhaave-Syndrom zu einer Ruptur aller Wandschichten des Ösophagus. In >90% befindet sich die Ruptur im distalen Drittel des Ösophagus links dorsolateral, da dort der geringste muskuläre Widerstand der Ösophaguswand besteht. Klinisch liegt meist eine typische Symptomatik mit retrosternalem Vernichtungsschmerz nach massivem Erbrechen vor, dem die Entwicklung eines Mediastinalemphysems folgt. Die Therapie besteht in der operativen Revision der Rupturstelle, da bei konservativer oder ausbleibender Behandlung die Letalität bei fast 100% liegt.

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Pathophysiologietoggle arrow icon

  • Starkes Erbrechen (Barotrauma) → Ruptur aller Wandschichten des Ösophagus
  • In >90% befindet sich die Ruptur im distalen Drittel des Ösophagus links dorsolateral, da dort der geringste muskuläre Widerstand der Ösophaguswand besteht

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Bei thorakalen Schmerzen immer nach Erbrechen fragen!

Diagnostiktoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Komplikationentoggle arrow icon

Mediastinitis

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Geschichte der Namensgebungtoggle arrow icon

Boerhaave, ein niederländischer Mediziner des 18. Jahrhunderts und offensichtlicher Lebemann, beschrieb das Krankheitsbild 1724, nachdem ein Freund nach einem gemeinsamen opulenten Mahl erbrach und tot umfiel. Der Obduktionsbefund Boerhaaves erbrachte den Befund der Ösophagusruptur als Todesursache. Eine bemerkenswerte medizinhistorische Anekdote.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Harder: Praxis der Viszeralchirurgie. 3. Auflage Springer 2002, ISBN: 978-3-540-65950-1.

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