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Radiuskopf-Subluxation

Letzte Aktualisierung: 15.2.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Subluxation des Radiuskopfes (auch Morbus Chassaignac bzw. Chassaignac-Lähmung genannt) tritt meist bei kleineren Kindern nach ruckartigem Zug am ausgestreckten Arm auf. Klinisch resultiert eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung mit Extensions- und Supinationshemmung („Pronatio dolorosa“). Die Diagnose erfolgt meist rein klinisch bei typischer Beschwerdesymptomatik, sodass auf eine Röntgenaufnahme verzichtet werden kann. Bereits ambulant kann somit eine Reposition des Radiuskopfes erfolgen, bspw. durch Supination und anschließende Flexion des Unterarmes bei gleichzeitigem Druck auf den Radiuskopf. Eine Ruhigstellung oder gar operative Therapie ist i.d.R. nicht notwendig.

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Definitiontoggle arrow icon

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Häufigkeitsgipfel: Meist Kinder zwischen dem 1. und 4. Lebensjahr [1][2]
    • Im Kindesalter: Häufigste Verletzung des proximalen Radius
    • Durchschnittsalter <2 Jahre
    • Bei Erwachsenen: Sehr selten
  • Geschlecht: >
  • Körperseite: Links > rechts [3]
  • Rezidivrisiko: Ca. 25% [2]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Unfallhergang
    • Rascher Zug nach oben am ausgestreckten Arm
    • Typisches Beispiel: Ein an der Hand geführtes Kind stolpert oder läuft auf die Straße und wird vom Erwachsenen rasch hoch- bzw. zurückgezogen
    • Auch möglich durch Sturz

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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Schmerzhafte Bewegungseinschränkung
  • Keine Schwellung oder Deformität
  • Keine Begleitverletzungen oder -symptome [2]
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Vorgehen in der Notaufnahmetoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

  • Klinische Diagnose
  • Bildgebung nicht nötig
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Das Fehlen von Begleitverletzungen und -symptomen bei der Radiuskopf-Subluxation ist ein wichtiger Hinweis, um die Diagnose zu sichern bzw. eventuelle Differenzialdiagnosen ausschließen zu können!

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

  • Manuelle Reposition der Radiuskopf-Subluxation
  • Nachsorge: Keine Röntgenkontrolle oder Schonung/Ruhigstellung nötig, i.d.R. sofortige volle Funktionsfähigkeit
  • Bei erfolgloser Reposition
    • Röntgen des Ellenbogens a.p. und seitlich
    • Nach Ausschluss einer Fraktur: Erneuter Repositionsversuch
    • Bei erneuter erfolgloser Reposition: Ruhigstellung mittels Oberarmgipsschiene für max. 3 Tage
      • Meist währenddessen spontane Reposition
      • Wenn nicht: Erneuter manueller Repositionsversuch nach Gipsabnahme
  • Prognose: Sehr gut bei rechtzeitiger Reposition

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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