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Kugelzellanämie

Letzte Aktualisierung: 30.4.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die Kugelzellanämien (hereditäre Sphärozytosen) sind eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Erkrankungen, die mit einer Störung des Zellskeletts der Erythrozyten einhergehen. Bei diesen Erkrankungen kommt es neben den allgemeinen Anämiesymptomen und Hämolysezeichen bereits im Kindesalter zu einem prähepatischen Ikterus (vermehrtes indirektes Bilirubin). Der vermehrte Anfall des Bilirubins kann wiederum das Auftreten von Gallensteinen zur Folge haben. Da der Abbau der veränderten Erythrozyten vor allem in der Milz stattfindet, sollte bei rezidivierenden hämolytischen Krisen eine subtotale Splenektomie überlegt werden.

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Pathophysiologietoggle arrow icon

Genetisch bedingter Defekt von Proteinen (zumeist Ankyrin) an der Innenseite der Erythrozytenmembran → verminderte Membranstabilität → erhöhter Verlust von Membranbestandteilen (in Form von Mikrovesikeln)Abnahme der Erythrozytenoberfläche im Verhältnis zum Volumen → dadurch Einnahme einer Kugelform und verminderte Verformbarkeit der Erythrozyten → erhöhter Abbau in der Milzhämolytische Anämie und Splenomegalie

Die verminderte Membranstabilität führt zu einer verminderten osmotischen Resistenz der Erythrozyten, die diagnostisch relevant ist!

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Typisch ist das Auftreten aller Symptome bereits im Kindesalter!

Diagnostiktoggle arrow icon

Bei gemeinsamem Auftreten von Gallensteinen und einer Splenomegalie sollte an eine Sphärozytose gedacht werden!

Therapietoggle arrow icon

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Sphärozytose

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Bain et al.: Roche Grundkurs hämatologische Morphologie. Band 7. Auflage Blackwell 1997, ISBN: 3-894-12299-4.
  2. Bolton-Maggs et al.:Guidelines for the diagnosis and management of hereditary spherocytosisIn: British Journal of Haematology. Band: 126, Nummer: 4, 2004, doi: 10.1111/j.1365-2141.2004.05052.x . | Open in Read by QxMD p. 455-474.
  3. S1-Leitlinie Hereditäre Sphärozytose.Stand: 12. Dezember 2016. Abgerufen am: 6. November 2017.
  4. Leitlinie Sphärozytose, hereditär (Kugelzellenanämie).Stand: 1. Februar 2012. Abgerufen am: 6. November 2017.

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