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Zweites Staatsexamen

Letzte Aktualisierung: 26.3.2024

Was erwartet mich im schriftlichen Examen?toggle arrow icon

Das schriftliche Examen (2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung) erstreckt sich über drei Tage und wird jedes Jahr von etwa 8.000 Studierenden geschrieben. Insgesamt umfasst das Examen 320 Fragen. Auf drei Prüfungstage verteilt, ergibt das 106 bzw. 107 Fragen pro Tag. Für die Beantwortung stehen dir jeweils fünf Stunden zur Verfügung. Das ist eine lange Zeit und erfordert eine gute Einteilung der Konzentration, aber die allermeisten Studierenden kommen mit der Zeit gut zurecht und haben am Ende sogar Zeit übrig. Etwas mehr als zweieinhalb Minuten sind im Schnitt für jede Frage verfügbar, viele davon wirst du jedoch in weniger als einer Minute lösen können.

Die Verteilung der Fächer ist über alle Examen hinweg gesehen sehr ähnlich und ändert sich nur wenig. Die Innere Medizin ist das größte Fach mit einem Anteil von ca. 20%, gefolgt von der Pharmakologie mit ca. 10%. Andere große Fächer, wie Neurologie, Pädiatrie und Chirurgie haben jeweils einen Anteil von 5–7%. Die restlichen Fächer variieren jeweils zwischen 1 und 5%.

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Soll ich am Tag vor der Prüfung lernen?toggle arrow icon

Wenn du in den letzten Tagen vor der Prüfung noch Inhalte wiederholen willst, konzentriere dich auf eines der größeren Fächer. Das bringt meist mehr, als zu versuchen ein kleineres Fach, welches nicht so gut sitzt, noch schnell zu lernen. Verzichte auch darauf, Laborwerte oder seltene Krankheitsbilder auswendig zu lernen. Die dafür aufgewendete Lernzeit bringt kaum eine Verbesserung des Gesamtergebnisses.

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Wie läuft der Prüfungstag ab?toggle arrow icon

Die Prüfung beginnt um 9 Uhr. Es ist jedoch wichtig, bereits mindestens eine halbe Stunde früher zu erscheinen, damit du dich in Ruhe für die Prüfung registrieren kannst. Du benötigst dafür den Brief mit der Ladung durch das Landesprüfungsamt (LPA) und einen Lichtbildausweis.

Deine Tasche wird außerhalb bzw. fernab deines Platzes abgelegt. Hilfsmittel wie ein Taschenrechner oder EKG-Lineal sind nicht erlaubt, du darfst aber etwas Nervennahrung und ein Getränk am Platz haben. Es lohnt sich, die Energieressourcen zwischendurch aufzufüllen!

Generell ist während der Prüfung größtmögliche Ruhe angebracht, damit sich jeder Teilnehmer so gut es geht konzentrieren kann. Es ist daher beispielsweise rücksichtsvoll, Schuhe zu tragen, die beim Gehen leise sind, um deine Kommilitonen nicht abzulenken. Wer sehr geräuschempfindlich ist, kann auch Ohrstöpsel o.Ä. mitnehmen. Du solltest dich möglichst wohl fühlen und nicht an diesem Tag anfangen, ungewohnte Dinge auszuprobieren (z.B. neues Parfum oder Deo), um dich gut konzentrieren zu können. Was die Kleidungswahl angeht: Wähle lieber komfortable Kleidung, in der du fünf Stunden konzentriert arbeiten kannst. Ein Dresscode spielt erst bei der mündlichen Prüfung (3. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung) eine Rolle.

9:00 Uhr Prüfungsbeginn: Ein Bleistift und Radiergummi werden vom Landesprüfungsamt gestellt oder sind selbst mitzubringen (s. Ladungsbescheid des LPA). Du erhältst ein Aufgabenheft, eine Bildbeilage inklusive Laborparameter-Tabellen und einen Antwortbogen. Der Name, die Prüfungsnummer und die Auflagenkennung (z.B. „A“) sollten auf dem Antwortbogen überprüft werden. Von jetzt an hast du fünf Stunden Zeit. Aber vergiss nicht: Du hast dich gut vorbereitet und du wirst es schaffen!

Die Gestaltung der Pausen und Toilettenordnung ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Es gibt theoretisch keine Begrenzung in der Länge der Pausenzeiten. Wenn du früher fertig bist, darfst du den Antwortbogen auch vor Ablauf der fünf Stunden abgeben. Lediglich in der letzten halben Stunde der Prüfungszeit darf der Raum in der Regel nicht mehr verlassen werden, damit es nicht zu unruhig wird. Nach jedem Prüfungstag kannst du dein Fragenheft auch mit nach Hause nehmen. Hast du den Raum früher verlassen, kannst du dir dein Heft um 14 Uhr, dem offiziellen Ende der Prüfungszeit, abholen. Wenn du deine Lösungen später vergleichen möchtest, notiere sie dir in deinem Prüfungsheft.

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Zwischen den Tagen lernen?toggle arrow icon

Nach dem ersten und zweiten Prüfungstag wirst du vielleicht auch damit konfrontiert sein, dass einige deiner Kommilitonen sagen, dass sie nachmittags noch „Augenheilkunde, Gynäkologie oder Neurologie lernen, da das ja noch nicht dran kam“. Hier gilt auch wieder die Devise: Mach das, was dich beruhigt! Wenn es dich beruhigt, noch ein paar Dinge für das Kurzzeitgedächtnis zu wiederholen und du dir damit die „letzte Sicherheit“ holst, ist es in Ordnung. Lass dir nur nicht zu viel von der wertvollen Erholungszeit zwischen den Prüfungstagen rauben. Du brauchst am nächsten Tag wieder deine volle Konzentration. Letztendlich kannst du erst nach dem zweiten Prüfungstag die Fächer des dritten Tages relativ gut vorhersagen und auch dann gilt: Du hast dich lange und ordentlich auf die Prüfung vorbereitet, also versuch dich nicht zu sehr zu stressen! Aus unserer Erfahrung reicht reines Faktenwissen zur Lösung vieler Fragen nicht aus, sondern es braucht ausreichend Aufmerksamkeit und Auffassungsgabe, um die richtige Lösung herzuleiten. Diese erhältst du nur durch angemessene Erholungsphasen. Zwischen den Tagen zu lernen, um zufällig noch eine Faktenfrage aus dem Kurzzeitgedächtnis beantworten zu können, muss also gegen die nötige Erholung abgewogen werden.

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Die Lösungen im Internet vergleichen?toggle arrow icon

Seit geraumer Zeit ist es möglich, nach den Prüfungstagen die eigenen Lösungen im Internet einzutragen und sie vergleichen zu lassen. Hierfür steht dir zum gegebenen Zeitpunkt in deinem AMBOSS-Account eine entsprechende Funktion zur Verfügung. Am Ende des Tages kannst du so schon ein ungefähres Ergebnis erfahren. Das hat Vor- und Nachteile und jeder muss auch hier für sich selbst herausfinden, wie er sich am wohlsten fühlt:

PRO Ergebnisse nachschauen:

  • Kann dir für die folgenden Prüfungstage Sicherheit geben und die Nerven beruhigen.
  • Kann dich in deinen Kreuzmethoden bestärken, bspw. wenn du mit deinem Bauchgefühl bei neuen, komplizierten Fragen richtig gelegen hast.
  • Beruhigt und verjagt ein mögliches schlechtes Gefühl, wenn das Ergebnis am Ende doch viel besser ist, als zuerst gedacht. Nach unserer Erfahrung schätzt man sein Ergebnis häufiger zu schlecht als zu gut ein.
  • Kann einem für den letzten Tag den Druck nehmen: „Ich habe jetzt schon genug Puffer, sodass mir 50% reichen, um sicher zu bestehen.“

CONTRA Ergebnisse nachschauen:

  • Verwirrt und stresst dich emotional vielleicht sehr und die wertvolle Erholungszeit zwischen den Prüfungstagen geht verloren.
  • Kann für den letzten Tag den Druck erhöhen: Wenn ich meine Wunschnote noch schaffen will, muss ich am dritten Tag noch XY% kreuzen!
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Das eigene Ergebnis?toggle arrow icon

Es ist nicht möglich, genau vorherzusagen, wie viele Punkte für das Bestehen notwendig sind. Die Bestehensgrenze richtet sich nach dem Ergebnis der Referenzgruppe. Das sind alle Erstteilnehmer der Prüfung mit Regelstudienzeit. Aus deren durchschnittlicher Leistung wird die Bestehensgrenze errechnet. Sie liegt bei 60% oder etwas darunter, je nachdem wie das Examen ausfällt. War das Examen schwieriger, ist die Bestehensgrenze niedriger. Doch auch wenn es ein Examen ist, das gut ausfällt, bleibt die Bestehensgrenze bei 60% und wird nicht angehoben.

Durch Fragen, die aus der Wertung genommen werden, verringert sich die maximal mögliche Punktzahl und dein Durchschnitt verbessert sich. Wenn du die aus der Wertung genommene Frage richtig beantwortet hast, geht dir der Punkt nicht verloren (im Sinne eines Nachteilsausgleichs). In solch einem Fall wird dein Notendurchschnitt bezogen auf mehr Gesamtfragen errechnet. Aber keine Sorge: Die Auswertung und Berechnung erfolgt vom IMPP automatisiert, sodass es keine Fehler oder ungleiche Behandlungen gibt.

Die Zahlenwerte für den Ersten, den Zweiten und den Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung werden addiert und die Summe wird durch drei geteilt. Die Gesamtnote wird bis auf die zweite Stelle hinter dem Komma errechnet. Die Gesamtnote deines Medizinstudiums ergibt sich dann zu ⅓ aus der Note des 1. Abschnitts und zu ⅔ aus der Note des 2. und des 3. Abschnitts.

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