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Zungenveränderungen

Letzte Aktualisierung: 30.10.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die meisten Zungenveränderungen sind harmlos und nicht direkt einer Krankheit zuzuordnen. Einige charakteristische Veränderungen der Zunge können aber ein erster Hinweis auf bestimmte Erkrankungen sein.

Zungenveränderungen ohne eindeutigen pathologischen Werttoggle arrow icon

  • Grauweiß belegte Zunge [1][2]
    • Ätiologie
      • Bei vielen Erkrankungen möglich, bspw. bei Infektionen der oberen Atemwege, Gastritis
      • Ohne Krankheitswert bei überwiegend flüssiger Ernährung (bspw. Fasten)
  • Lingua geographica (Landkartenzunge)
    • Ätiologie: Diskutiert werden
      • Psychogene, neurohumorale und genetische Faktoren
      • Ernährung
      • Gastritis
      • Anazidität des Magens
    • Klinik
      • Einzelne unregelmäßige rötliche und weiße Areale, die an das Bild einer Landkarte erinnern
      • Evtl. Zungenbrennen und Geschmacksverlust
      • Chronische Desquamation filiformer Papillen und Hervortreten fungiformer Papillen
    • Pathologie
      • Zentral verschmälertes Epithel, randseitig akanthotisch
      • Entzündliche Zellinfiltrate
      • Ödematöse Veränderungen
    • Therapie
    • Meist Persistenz über Jahre
    • Spontanheilung möglich
  • Glossitis rhombica mediana (Lingua Brocq-Pautrier)
    • Ätiologie: Unbekannt; angenommen wird aber eine Hemmfehlbildung, bei der das Tuberculum impar persistiert
    • Klinik: Ovale schmerzlose Läsion im mittleren Drittel der Zunge ventral des Foramen caecum
    • Diagnostik: Ausschluss eines malignen Tumors!
  • Lingua plicata (Faltenzunge)
  • Lingua villosa nigra (schwarze Haarzunge) [3]

Zungenveränderungen mit Hinweis auf eine Erkrankungtoggle arrow icon

Der durch Pilze hervorgerufene Mundsoor kann wie ein Pilz im Wald von der Zunge „gesammelt“ werden!

Zungenbrennentoggle arrow icon

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

K13.-: Sonstige Krankheiten der Lippe und der Mundschleimhaut

K14.-: Krankheiten der Zunge

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Reiß: Facharztwissen HNO-Heilkunde: Differenzierte Diagnostik und Therapie. 1. Auflage Springer 2009, ISBN: 978-3-540-89440-7.
  2. Zakrzewska, Buchanan:Burning mouth syndrome.In: BMJ clinical evidence. Band: 2016, 2016, .
  3. Silvestre et al.:Burning mouth syndrome: a review and update.In: Revista de neurologia. Band: 60, Nummer: 10, 2015, p. 457-63.
  4. Sun et al.:Biology of the Tongue Coating and Its Value in Disease DiagnosisIn: Complementary Medicine Research. Band: 25, Nummer: 3, 2017, doi: 10.1159/000479024 . | Open in Read by QxMD p. 191-197.
  5. Strutz et al.: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. 2. Auflage Thieme 2009, ISBN: 978-3-131-16972-3.
  6. Gurvits, Tan:Black hairy tongue syndrome.In: World journal of gastroenterology. Band: 20, Nummer: 31, 2014, doi: 10.3748/wjg.v20.i31.10845 . | Open in Read by QxMD p. 10845-50.
  7. Altmeyer: Dermatologische Differenzialdiagnose. 1. Auflage Springer 2007, ISBN: 3-540-39001-4.
  8. Boenninghaus, Lenarz: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. 13. Auflage Springer 2007, ISBN: 978-3-540-48721-0.
  9. Ulfig: Kurzlehrbuch Embryologie. 2. Auflage Thieme 2009, ISBN: 978-3-131-39582-5.

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