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Zähne

Letzte Aktualisierung: 24.4.2024

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Die Zähne sind für die Zerkleinerung der Nahrung zuständig. Da alle Zähne bereits in der Embryonalperiode angelegt werden, gibt es bei der Geburt eine Anlage für 52 Zähne (20 Milchzähne und 32 bleibende Zähne). Zuerst wächst das Milchzahngebiss, welches ungefähr ab dem 7. Lebensjahr wieder ausfällt und vom Dauergebiss ersetzt wird. Die Zähne liegen in den knöchernen Zahnalveolen und sind entsprechend ihrer jeweiligen Funktion unterschiedlich geformt.

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Steckbrief

  • Funktion
    • Schneidezahn: Abbeißen
    • Eckzahn: Abreißen und Festhalten
    • Prämolar: Kauen und Zermahlen
    • Molar: Kauen und Zermahlen
  • Lage: In den knöchernen Zahnalveolen
  • Form
    • Schneidezahn: Meißelförmig
    • Eckzahn: Spitz
    • Prämolar: Zylindrisch
    • Molar: Platt mit mehreren Kauhöckern

Aufbau

Das Milchgebiss besteht aus 20 und das Dauergebiss aus 32 Zähnen. Es gibt vier verschiedene Arten von Zähnen: Schneidezahn (Dens incisivus), Eckzahn (Dens caninus), Prämolar (Dens premolaris oder auch Vormahlzahn) und Molar (Dens molaris oder auch Mahlzahn).

Aufbau des Gebisses

Da sich oben und unten sowie rechts und links die gleichen Zähne befinden, erfolgt die Beschreibung als „4 ד.

  • Milchgebiss (Milchzähne): Besteht aus 20 Zähnen
    • 4 × 2 Schneidezähne
    • 4 × 1 Eckzahn
    • 4 × 2 Milchmolaren
  • Dauergebiss : Besteht aus 32 Zähnen, die in Ersatz- und in Zuwachszähne eingeteilt werden
  • Zahnschema: Übersichtliche Darstellung des Gebisses
    • Einteilung des Gebisses in Viertel: Nummerierung von rechts oben nach rechts unten mit den Zahlen 1–4 (1. Ziffer)
    • Einteilung der Zähne von mesial nach distal mit den Zahlen 1–8 (2. Ziffer)
      • Zahnformel Dauergebiss
        • Rechte Oberkieferreihe: 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18
        • Linke Oberkieferreihe: 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28
        • Linke Unterkieferreihe: 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38
        • Rechte Unterkieferreihe: 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48

Vor dem Durchbruch der Ersatzzähne werden die Alveolarknochen und die Wurzeln der Milchzähne durch Osteoklasten (Odontoklasten) vollständig beseitigt!

Beim Milchgebiss bricht zuerst der untere Schneidezahn durch, beim Dauergebiss der erste Molar!

Das Milchgebiss besitzt im Gegensatz zum Dauergebiss neben den Schneide- und Eckzähnen nur sog. Milchmolaren. Beim Zahnwechsel werden die Milchmolaren durch die Prämolaren ersetzt. Diese werden daher auch Ersatzzähne genannt, während die zusätzlich gebildeten Molaren als Zuwachszähne bezeichnet werden!

Normale Stellung des Gebisses

  • Die Zähne des Oberkiefers sind leicht nach außen und die Zähne des Unterkiefers leicht nach innen gerichtet
    • Die oberen Schneidezähne liegen beim Schlussbiss vor den unteren Schneidezähnen (Neutralbiss)
  • Prämolaren und Molaren sind so gegeneinander versetzt, dass jeder Zahn mit zwei gegenüberliegenden artikuliert
    • Es gibt den Hauptantagonisten (mit dem hat er die größte Berührungsfläche) und den Nebenantagonisten
    • Die Ebene, auf der die Zähne beim Schlussbiss aufeinandertreffen, nennt man Okklusionsebene. Wenn einem Zahn ein Antagonist fehlt, kann er über diese Okklusionsebene hinauswachsen.

Aufbau des Zahns

Topografie

Die Zähne liegen in den knöchernen Zahnalveolen im Unter- sowie im Oberkiefer. Zur Beschreibung der Lage der Zähne gibt es besondere Bezeichnungen.

Lagebezeichnung Lage
  • Dem Mundvorhof zugewandt
    • Der Wange zugewandt
    • Den Lippen zugewandt
  • Oral
    • Lingual
    • Palatinal
  • Mesial
  • Dem Mittelpunkt des Zahnbogens zugewandt
  • Distal
  • Dem hinteren Ende des Zahnbogens zugewandt
  • Apikal
  • Zur Wurzelspitze hin
  • Zervikal
  • Okklusal
  • Auf der Kaufläche

Gefäßversorgung und Innervation

Die Gefäße und Nerven ziehen durch das Foramen apicis dentis in die Pulpahöhle.

Zähne des Oberkiefers Zähne des Unterkiefers
Gefäßversorgung
Arteriell
Venös
  • V. infraorbitalis in die V. facialis
  • Weitere feine Venen in den Plexus pterygoideus
  • V. alveolaris inferior in den Plexus pterygoideus
Innervation
Sensibel
Lymphabfluss
Lymphstationen

Zur Betäubung des Unterkiefers für eine zahnärztliche Behandlung reicht die Betäubung des N. alveolaris inferior aus. Die Zähne des Oberkiefers werden hingegen von mehreren Nervenästen versorgt, sodass nicht alle Zähne des Oberkiefers auf einmal betäubt werden können!

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Der Zahn besteht aus den sog. Hartsubstanzen (Dentin, Zahnschmelz, Zement) und der Zahnpulpa. Der Zahnhalteapparat (Zement, Alveolarknochen, Wurzelhaut, Zahnfleisch) befestigt die Zähne im Kiefer. Die Hauptmasse des Zahns besteht aus Dentin, das an der Krone von Zahnschmelz und an der Wurzel von Zement überzogen ist. Im Bereich des Zahnhalses grenzen Zement und Zahnschmelz aneinander. Die Pulpahöhle ist von der Zahnpulpa ausgefüllt .

Substanzen Charakteristika
Hartsubstanzen
Dentin (Zahnbein)
  • Bildung: Wird (zunächst als Prädentin ) von den Odontoblasten gebildet
    • Die Odontoblasten mauern sich nicht in das von ihnen produzierte Prädentin ein, sondern geben es „nach außen“ in Richtung des Schmelzes ab. Je mehr Prädentin sie bilden, desto weiter rutschen sie in Richtung der Zahnpulpa
    • Durch einen Entzug von Wasser mineralisiert das Prädentin zu Dentin
  • Funktion: Umgibt die Pulpahöhle und macht den größten Teil des Zahns aus
  • Zusammensetzung: 70% Mineralien (Hydroxylapatit-Kristalle), 20% Kollagenfibrillen (Typ I), 10% Wasser
  • Besonderheit: Die Odontoblasten geben als Zytoplasmafortsätze sog. Tomes-Fasern ab, die in Dentinkanälchen durch das Dentin ziehen und dieses mit den Odontoblasten verbinden, die es versorgen (Dentin ist also ein lebendes Gewebe und kann prinzipiell lebenslang neugebildet werden!)
Zahnschmelz (Enamelum)
  • Bildung: Wird von den Ameloblasten (Adamantoblasten) gebildet
  • Funktion: Bedeckt und schützt das Dentin an der Krone
  • Zusammensetzung
  • Besonderheit: Härtestes Gewebe des Körpers!
Zement (Cementum)
Zahnpulpa
Pulpagewebe
Zahnhalteapparat (Parodontium)
Zement
  • s.o.
Alveolarknochen
  • Ist stellenweise löchrig (Lamina cribriformis)
Wurzelhaut (Desmodontium)
Zahnfleisch (Gingiva)
  • Überzieht den Alveolarfortsatz und den Zahnhals
  • Unverschiebliches, mehrschichtig verhorntes Epithel

Die Odontoblasten und Ameloblasten liegen sich zu Beginn der Entwicklung direkt gegenüber; unter der fortschreitenden Bildung von Dentin und Zahnschmelz entfernen sich die Zellen jedoch in entgegengesetzte Richtungen voneinander!

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Funktiontoggle arrow icon

Die Zähne sind für die mechanische Zerkleinerung der Nahrung während des Kauaktes zuständig.

  • Kauakt
    1. "Abbeißen": Trennung der Nahrung durch die Scherwirkung der Schneidezähne
    2. "Kauen": Ab- und Adduktionsbewegungen des Unterkiefers (Artikulation)
      • Größter Kaudruck wird an den 2. Prämolaren und 1. Molaren erreicht

Neben der mechanischen Zerkleinerung der Nahrung gehört zum Kauakt auch die Vermischung der Nahrung mit Speichel und eine erste enzymatische Zersetzung durch die darin enthaltenen Enzyme!

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Entwicklungtoggle arrow icon

An der Bildung des Zahns ist ausschließlich das Ektoderm beteiligt.Die Entwicklung der Milchzähne und der Ersatzzähne läuft vollkommen identisch und bereits vor der Geburt ab.

Ursprung

Ablauf der Zahnentwicklung

2. Embryonalmonat

  • Ektoderm
    • Aus dem Epithel des zukünftigen Ober- und Unterkiefers wächst ein bogenförmiger Epithelstreifen (die Zahnleiste)
    • An der Zahnleiste jedes Kieferbogens entwickeln sich jeweils 10 knotige Verdickungen (entsprechend der Anzahl der Milchzähne): Anlage der Schmelzorgane
      • Sind zunächst kappenförmig (sog. Schmelzkappe)
      • Schmelzorgane bestehen aus einem inneren und einem äußeren Schmelzepithel mit dazwischenliegender Schmelzpulpa (aus dem inneren Schmelzepithel gehen die späteren Präameloblasten hervor)
      • Im Verlauf nimmt das Schmelzorgan eine Glockenform an (sog. Schmelzglocke ) und wird vom Zahnsäckchen umschlossen
  • Neuralleiste: Determiniertes Zahnmesenchym

Ab 4. Embryonalmonat (Bildung der Hartsubstanzen)

Bis zur völligen Zahnfertigstellung (inkl. Zahnwurzel) dauert die Entwicklung der Milchzähne etwa 2–4 und die Entwicklung der Ersatzzähne bis zu 12 Jahre!

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Wiederholungsfragen zum Kapitel Zähnetoggle arrow icon

Makroskopische Anatomie

Aus wie vielen Zähnen besteht das Milch- bzw. das Dauergebiss?

Welcher Zahn bricht i.d.R. als erstes beim Milchgebiss durch und welcher beim Dauergebiss?

Wo treten Nerven und Blutgefäße in den Wurzelkanal ein?

Welche Nerven versorgen die Zähne sensibel?

Mikroskopische Anatomie

Welche Zellen bilden das „härteste Gewebe“ des Körpers? Warum ist dieses Gewebe nicht regenerationsfähig?

Welche Zellen bilden Dentin und warum ist Dentin regenerationsfähig?

Welche Funktion hat Zement für den Zahn?

Eine Sammlung von allgemeineren und offeneren Fragen zu den verschiedenen prüfungsrelevanten Themen findest du im Kapitel Beispielfragen aus dem mündlichen Physikum.

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