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Päd. Ambulanz: Übelkeit und Erbrechen

Letzte Aktualisierung: 30.3.2023

Abstracttoggle arrow icon

Das Erbrechen ist ein häufiges Symptom in der Pädiatrie und kann verschiedene Ursachen haben (bspw. Gastroenteritis, Appendizitis, Meningitis, Malaria, Streptokokken-Tonsillitis). In diesem Abschnitt finden sich Anweisungen zur symptomatischen Behandlung des Erbrechens, nachdem die Ursache erkannt und soweit möglich eine kausale Therapie eingeleitet wurde.

Symptomatische Therapie bei akutem Erbrechen im Kindes- und Jugendaltertoggle arrow icon

Allgemeine Maßnahmen

  • Nahrungskarenz: Nach dem letzten Erbrechen sollte für mind. 30 min eine Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz eingehalten werden, weil es sonst erfahrungsgemäß sofort zu erneutem Erbrechen kommt.
  • Flüssigkeitssubstitution: Die Flüssigkeitssubstitution ist am wichtigsten, hier empfehlen sich kontinuierliche kleine Mengen von stillem Wasser oder mit Traubenzucker gesüßtem Tee
  • Kostform: Schonkost wird aktuell nicht mehr generell empfohlen, erfahrungsgemäß wird eine kohlenhydratreiche Kost am besten vertragen
  • Zu vermeiden
    • Säure- und kohlensäurehaltige Getränke und Speisen
    • Übermäßiger Verzehr von Milchprodukten, fett- und zuckerreichen Lebensmitteln
  • Antiemetika bei Scheitern allgemeiner Maßnahmen
    • Liegt trotz der genannten Maßnahmen ein unstillbares Erbrechen vor, kann bei Kindern >6 Monaten die Gabe von Antiemetika erwogen werden
    • Nach der Verabreichung der Antiemetika sollte erneut für 30–60 min eine Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz eingehalten werden, bis das Medikament seine Wirkung zeigt

Bei Kindern <6 Monaten und bei Kindern mit anhaltendem Erbrechen trotz Antiemetikatherapie ist die (erneute) Vorstellung beim Kinderarzt bzw. in der Notaufnahme zur (Re‑)Evaluation und ggf. intravenösen Flüssigkeitssubstitution indiziert!

Antiemetika

Überdosierungen mit Dimenhydrinat oder Diphenhydramin können lebensbedrohlich sein!

Dimenhydrinat im Kindes- und Jugendaltertoggle arrow icon

Dimenhydrinat (pädiatrisch) (z.B. Vomex A®) [1]

  • Darreichungsformen Orale Applikation als Sirup , Tabletten und/oder Kautabletten ; rektale Applikation als Suppositorien ; intravenöse Applikation als Injektionslösung
    • Zulassung: Zugelassen ab 6 Monaten oder ab 6 kgKG
    • Orale/rektale Applikation (Standarddosierung)
      • Dosierungsbeispiele
        • Kinder 6–15 kg
        • Kinder 16–25 kg
        • Kinder >25 kg
        • Kinder >60 kg bzw. ≥14 Jahre und Jugendliche
    • Intravenöse Applikation (Standarddosierung)
      • Dosierungsbeispiele
        • Kinder 6–15 kg
        • Kinder 16–25 kg
        • Kinder >25 kg
        • Kinder >60 kg bzw. ≥14 Jahre und Jugendliche
  • Zu beachten

Überdosierungen mit Dimenhydrinat können lebensbedrohlich sein!

Diphenhydramin im Kindes- und Jugendaltertoggle arrow icon

Diphenhydramin (pädiatrisch) (z.B. Emesan®)

  • Pädiatrische Dosierung [1]
    • Darreichungsformen: Orale Applikation als Tabletten , rektale Applikation als Suppositorien
    • Zulassung: Zugelassen ab 6 Monaten oder ab 6 kgKG
    • Orale/rektale Applikation: Dosierungsbeispiele
      • Kinder 8–10 kg
      • Kinder 10–20 kg
      • Kinder >20 kg
      • Kinder >12 Jahre und Jugendliche
  • Zu beachten

Überdosierungen mit Diphenhydramin können lebensbedrohlich sein!

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Quellentoggle arrow icon

  1. Wigger, Stange: Medikamente in der Pädiatrie: Inklusive Neonatologie/ Intensivmedizin. 4. Auflage Urban & Fischer 2013, ISBN: 3-437-21454-3.

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