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Omphalitis

Letzte Aktualisierung: 8.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die Omphalitis ist eine bakterielle Infektion des Bauchnabels und des periumbilikalen Gewebes. Sie tritt fast ausschließlich bei Neugeborenen auf und wird meist durch grampositive Kokken (Staphylokokken oder Streptokokken) verursacht. Leitbefund sind eine periumbilikale Rötung und Schwellung, die sich unbehandelt auf die gesamte Bauchdecke ausbreiten und zu einer Neugeborenensepsis führen können. Die Diagnose wird klinisch gestellt und erfordert eine systemische kalkulierte Antibiotikatherapie.

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Erregertoggle arrow icon

Eine Omphalitis wird meist durch Staphylokokken oder Streptokokken verursacht!

Risikofaktorentoggle arrow icon

Pathophysiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Systemische Entzündungszeichen (bspw. Fieber) können initial fehlen!

Diagnostiktoggle arrow icon

Eine Omphalitis wird anhand des klinischen Bildes diagnostiziert!

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Differenzialdiagnosen bei nässendem Nabel [6]
Diagnose Ursache Befund Therapie
Omphalitis
Nabelgranulom
  • Benigne Gewebewucherung an der Nabelschnurbasis
  • Seröses, ggf. blutiges Sekret
  • Umschriebene, ca. erbsengroße Verhärtung
  • Spontane Rückbildung möglich
  • Ggf. lokale Ätzung mit Silbernitrat oder operative Resektion
Persistierender Ductus omphaloentericus
  • Austritt von Darminhalt
  • Operativer Verschluss
Urachusfistel
  • Unvollständige Rückbildung des Urachus
  • Austritt von Urin
  • Operativer Verschluss

Sezerniert der Nabel >2 Wochen nach Abfallen des Nabelschnurrests, sollten pathologische Ursachen ausgeschlossen werden!

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Bei eindeutigen klinischen Hinweisen auf eine Omphalitis sollte umgehend eine systemische kalkulierte Antibiotikatherapie begonnen werden!

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Präventiontoggle arrow icon

  • Durchtrennung der Nabelschnur mit sterilen Instrumenten (Schere oder Skalpell)
  • Trockenhalten des Nabels

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

  • P38: Omphalitis beim Neugeborenen mit oder ohne leichte Blutung

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. SAWARDEKAR:Changing spectrum of neonatal omphalitisIn: The Pediatric Infectious Disease Journal. Band: 23, Nummer: 1, 2004, doi: 10.1097/01.inf.0000105200.18110.1e . | Open in Read by QxMD p. 22-26.
  2. Mir et al.:Incidence and etiology of omphalitis in Pakistan: a community-based cohort studyIn: The Journal of Infection in Developing Countries. Band: 5, Nummer: 12, 2011, doi: 10.3855/jidc.1229 . | Open in Read by QxMD p. 828-833.
  3. Fraser et al.:Neonatal omphalitis: A review of its serious complicationsIn: Acta Paediatrica. Band: 95, Nummer: 5, 2006, doi: 10.1080/08035250600640422 . | Open in Read by QxMD p. 519-522.
  4. Faridi et al.:Omphalitis neonatorum.In: Journal of the Indian Medical Association. Band: 91, Nummer: 11, 1993, p. 283-5.
  5. Brook:Cutaneous and subcutaneous infections in newborns due to anaerobic bacteriaIn: Journal of Perinatal Medicine. Band: 30, Nummer: 3, 2002, doi: 10.1515/jpm.2002.028 . | Open in Read by QxMD.
  6. Speer et al.: Pädiatrie. 5. Auflage Springer 2018, ISBN: 978-3-662-57294-8, p. 879.
  7. S2k-Leitlinie Bakterielle Infektionen bei Neugeborenen.Stand: 30. April 2018. Abgerufen am: 5. Oktober 2020.
  8. Touw et al.:Therapeutic Drug Monitoring of Aminoglycosides in NeonatesIn: Clinical Pharmacokinetics. Band: 48, Nummer: 2, 2009, doi: 10.2165/00003088-200948020-00001 . | Open in Read by QxMD p. 71-88.
  9. Omphalitis..Stand: 1. Januar 2022. Abgerufen am: 2. Januar 2023.

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