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Metabolisches Syndrom

Letzte Aktualisierung: 6.1.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Beim metabolischen Syndrom handelt es sich um einen kardiovaskulären Risikocluster bestehend aus stammbetonter Adipositas und zusätzlichen Faktoren wie Dyslipoproteinämie, Hypertonie und Glucosetoleranzstörung bzw. Diabetes mellitus Typ 2. Bei der Entstehung eines metabolischen Syndroms spielen hyperkalorische Ernährung und Bewegungsmangel eine wichtige Rolle und sind daher auch primärer therapeutischer Angriffspunkt. Sekundär werden Einzelkomponenten medikamentös behandelt.

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Definitiontoggle arrow icon

Metabolisches Syndrom

Übergewicht und Adipositas

Bezeichnung Body-Mass-Index (BMI, Quetelet-Index)*
Untergewicht <18,5
Normalgewicht 18,5–24,9
Übergewicht (Präadipositas) 25,0–29,9
Adipositas Grad I 30,0–34,9
Adipositas Grad II 35,0–39,9
Adipositas Grad III (sog. Adipositas permagna) ≥40
  • *Berechnung des BMI: Quotient aus Körpergewicht in Kilogramm und Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m2)
  • Die Tabelle gilt nur für Erwachsene
  • Abdominale Adipositas: Taillenumfang von ≥88 cm (Frauen) bzw. ≥102 cm (Männer) [1]

BMI (Rechner)

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Komplikationen der Adipositastoggle arrow icon

Es gibt zahlreiche Adipositas-assoziierte Erkrankungen, wobei der pathophysiologische Zusammenhang häufig noch nicht vollständig geklärt ist. Im Folgenden wird eine Auswahl vorgestellt.

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Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungtoggle arrow icon

Definition und Prävalenz [2]

  • Definition: Nicht-alkoholisch bedingte Verfettung (5–10% Fettanteil) der Leber mit Gefahr der Entzündung und Zirrhosebildung
  • Epidemiologie (Prävalenz): Ca. 14–27% in Europa

Ätiologie [3]

Klassifikation und Klinik

Die pathologischen und klinischen Stadien der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung sind mit denen der alkoholischen Fettlebererkrankung vergleichbar.

  1. Nicht-alkoholische Fettleber
  2. Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)
    • Klinik: Etwa 50% symptomatisch mit Leistungsminderung, Oberbauchbeschwerden
    • Histologie: Inflammation, Ballonierung und Zelluntergang der Hepatozyten
  3. Leberzirrhose (eher selten )

Diagnostik [2][4][5]

Zwischen alkoholischer und nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung kann letztlich nur durch die Anamnese unterschieden werden!

Eine alkoholische Genese sollte auf jeden Fall ausgeschlossen werden!

Differenzialdiagnostik: Ursachen einer sekundären Lebersteatose

Therapie [2][4][5]

  • Insb. Lebensstiländerung
    • Bewegungssteigerung
    • Gewichtsreduktion
    • Diätetische Maßnahmen
  • Optimierung der Diabetes-Behandlung
  • Auslösende Medikamente absetzen
  • Ggf. Ursodeoxycholsäure oder Vitamin E: Keine eindeutigen Daten zur Wirksamkeit

Verlaufskontrollen [6]

  • Halbjährliche Kontrolle : Klinik, Labor, Sono-Abdomen zum HCC-Screening und ggf. AFP
  • Ggf. Leberbiopsie nach Nutzen-Risiko-Abwägung bei V.a. Fortschreiten der NAFLD zur NASH oder zur Fettleberzirrhose

Prognose

  • Prinzipiell reversibel
  • Langsameres Fortschreiten als bei alkoholisch bedingter Fettleber

FIB-4-Score [7]

  • Ausschluss einer fortgeschrittenen Leberfibrose bei Personen mit bekannter Lebererkrankung [8][9][10]
    • Parameter: Alter und Laborwerte
    • Einschränkungen: Aussagekraft bei Personen ≤35 Jahren eingeschränkt
    • Anwendung auch möglich bei: Chronischer Hepatitis, alkoholischer Fettlebererkrankung, PBC, PSC, metabolischen Lebererkrankungen (insb. Hämochromatose und Morbus Wilson)
  • Cut-off-Werte

FIB-4-Score (Rechner)

NAFLD-Fibrosis-Score [11]

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Therapietoggle arrow icon

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Therapie der Adipositastoggle arrow icon

  • Basistherapie: Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie
  • Medikamentöse Therapie: Ggf. ergänzend zur Basistherapie
    • Orlistat: Hemmung der Fettresorption [13]
    • GLP1-Analoga: Reduktion des Appetits
      • Semaglutid bei Adipositas [14]
      • Liraglutid bei Adipositas [15]
  • Chirurgische Therapie: Bariatrische Chirurgie [16]
    • Definition: Operative Verfahren mit dem Ziel, die Nahrungsaufnahme des Körpers zu reduzieren
    • Indikation: Versagen der konservativen Therapiemaßnahmen bei Vorliegen einer Adipositas permagna
    • Kontraindikation: Nicht-Einhalten von diätetischen Maßnahmen
    • Ziel: Verbesserung von Komorbiditäten und Steigerung der Lebensqualität
    • Verfahren
      • Meiste Evidenz: Roux-Y-Magenbypass, Schlauchmagen
      • Weitere effektive Verfahren: Omega-Loop-Magenbypass, biliopankreatische Diversion mit/ohne Duodenal Switch
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Präventiontoggle arrow icon

  • Schulungen für Eltern und Kinder zur ausgewogenen Ernährung, Empowerment“ (Programm zur Förderung von Körpergefühl und Bewegungsfreude) usw.
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Studientelegramme zum Thematoggle arrow icon

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • Bei Vorliegen eines „metabolischen Syndroms“ sind die vorliegenden Komponenten des Syndroms einzeln zu kodieren

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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