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Fibromyalgie-Syndrom

Letzte Aktualisierung: 8.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ist ein häufiges chronisches Schmerzsyndrom, welches durch schmerzhafte Druckpunkte, vegetative Symptome und funktionelle Beschwerden charakterisiert ist. Es handelt sich um eine benigne Erkrankung mit hohem Leidensdruck der Patienten.

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

  • Genetische Prädisposition

Fibromyalgie-Symptome, die erstmals bei Patienten über 60 Jahren auftreten, basieren meist auf einer anderen Ursache (Neoplasien, Infektionen, rheumatische Erkrankungen)!

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Pathophysiologietoggle arrow icon

Es existieren verschiedene Konzepte zur pathophysiologischen Entstehung des Fibromyalgie-Syndroms. Neben einem biopsychologischen Krankheitsmodell zählen dazu u.a.

Diagnostiktoggle arrow icon

Diagnosekriterien

  • ACR-Kriterien von 2010 (2017 überarbeitet) [1]
    • Regionaler Schmerzindex ≥7/19 Schmerzorte auf der regionalen Schmerzskala + Symptom Severity Scale (SSS) ≥5
    • Andere ursächliche Diagnose unwahrscheinlich
  • ACR-Kriterien von 1990
    • Chronische Schmerzen auf beiden Körperseiten sowohl in der unteren als auch oberen Körperhälfte für mehr als 3 Monate
    • 11 von 18 Tender Points deutlich druckschmerzhaft
    • Andere ursächliche Diagnose unwahrscheinlich

FMS ist eine klinische Diagnose, jedoch keine reine Ausschlussdiagnose und kommt häufig in Zusammenhang mit anderen (z.B. rheumatischen) Grunderkrankungen vor!

Klinisches Vorgehen [1]

  • Anamnese und vollständige körperliche Untersuchung inkl. internistischem, neurologischem, dermatologischem und orthopädischem Befund zum Ausschluss einer anderen Erkrankung
  • Basislaborwerte : Per definitionem keine Laborveränderungen
  • Patientenfragebögen zur Erhebung der Symptomschwere
  • Evaluation psychischer Begleitsymptomatik
  • Keine weitere apparative Diagnostik nach Ausschluss einer ursächlichen somatischen Erkrankung

Rheumafaktoren und ANA nur bei Gelenkschwellungen oder laborchemischen Entzündungszeichen messen! Beide Parameter sind z.T. auch ohne Krankheitswert erhöht und verleiten zu falschen Diagnosen!

Therapietoggle arrow icon

Patienteninformationentoggle arrow icon

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

  • M79.-: Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, anderenorts nicht klassifiziert
    • Exklusive: Psychogene Schmerzen im Weichteilgewebe (F45.40)
    • M79.7-: Fibromyalgie (0)
      • Fibromyositis
      • Fibrositis
      • Juvenile Fibromyalgie
      • Myofibrositis

Lokalisation der Muskel-Skelett-Beteiligung

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. S3-Leitlinie Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms.Stand: 24. Mai 2017. Abgerufen am: 24. August 2018.
  2. West: Rheumatology Secrets E-Book. Elsevier 2014, ISBN: 978-0-323-17287-5.
  3. Marco Krasselt, Christoph Baerwald:Fibromyalgie-Syndrom: Aktuelle Empfehlungen zu Diagnostik und TherapieIn: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. Band: 143, Nummer: 15, 2018, doi: 10.1055/a-0542-9531 . | Open in Read by QxMD p. 1103-1108.

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