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Descensus genitalis

Letzte Aktualisierung: 22.5.2023

Abstracttoggle arrow icon

Unter einem Descensus genitalis versteht man eine Senkung von Gebärmutter und/oder Vagina mit unterschiedlichen Ausprägungsgraden, die bis zum Vorfall der Organe vor die Vaginalöffnung führen kann. Es handelt sich um ein häufiges Krankheitsbild, das durch eine Beckenbodenschwäche sowie erhöhten intraabdominellen Druck begünstigt wird und dessen Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Begleitend treten häufig Miktions- und Defäkationsbeschwerden auf. Die Therapie ist bei leichtgradigem Deszensus immer zunächst konservativ mittels Beckenbodengymnastik; bei höhergradigem Befund oder Komplikationen wird eine Operation durchgeführt, die meist eine Hysterektomie und eine Beckenbodenplastik umfasst.

Definitiontoggle arrow icon

Epidemiologietoggle arrow icon

Es handelt sich um ein häufiges Krankheitsbild. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter und der Zahl der Risikofaktoren zu. Genaue Zahlen sind aufgrund der verschiedenen Schweregrade und der Tatsache, dass viele Frauen aufgrund von Schamgefühlen keinen Arzt aufsuchen, allerdings schwer zu erheben.

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Risikofaktoren

Die Ursache für einen Descensus genitalis ist eine Insuffizienz der Beckenbodenmuskulatur und des ligamentären Halteapparats von Uterus und Vagina durch:

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Stadientoggle arrow icon

  • Grad I: Die Portio reicht bis 1 cm vor den Introitus vaginae heran
  • Grad II: Die Portio liegt am Introitus
  • Grad III: Die Portio reicht bis 2 cm über den Introitus hinaus
  • Grad IV: Totalprolaps

Diagnostiktoggle arrow icon

Klinische Untersuchung

Apparative Diagnostik

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

  • Elongatio colli

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Konservative Therapie

  • Reduktion von Risikofaktoren
  • Beckenbodengymnastik (auch als Präventionsmaßnahme)
  • Lokale Östrogenbehandlung
  • Einlage eines Pessars

Operative Therapie

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. S2e-Leitlinie Weiblicher Descensus genitalis, Diagnostik und Therapie.Stand: 31. Oktober 2015. Abgerufen am: 6. November 2017.
  2. Goerke et al.: Klinikleitfaden Gynäkologie, Geburtshilfe. 7. Auflage Urban & Fischer 2010, ISBN: 3-437-22213-9.
  3. Haag et al.: Gynäkologie und Urologie (2012/13). 6. Auflage Medizinische Verlags- und Informationsdienste 2012, ISBN: 3-929-85175-x.

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