Abstract
Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer reversiblen bronchialen Obstruktion und/oder mit einem hyperreagiblen Bronchialsystem einhergeht. Das klinische Bild ist variabel: Es reicht von leichten Verläufen mit nur rezidivierendem Husten oder Räusperzwang bis hin zu intermittierend (ggf. anfallsartig) auftretender Luftnot mit pfeifender Atmung und auskultatorischem Giemen und Brummen. Bei Kleinkindern zeigen sich oft infektassoziierte Episoden mit anfallsartigem Husten bis zum Erbrechen. Diagnostisch wegweisend sind v.a. die Anamnese sowie die Befunde von Lungenfunktionsmessung und Allergiediagnostik.
Bronchospasmolytische Medikamente kommen sowohl bei exazerbiertem Asthma bronchiale als auch bei einer obstruktiven Bronchitis zur Anwendung. Klinisch zeigt sich hier kein Unterschied; daher kann die Anamnese Aufschluss geben. Am wichtigsten ist es, eine bronchiale Obstruktion zu erkennen und zu behandeln, da der Schleim ansonsten nicht abgehustet werden kann und ein optimales Nährmedium für bakterielle Superinfektionen bietet. Reicht die Gabe von β2-Sympathomimetika in der Akutsituation nicht aus, kommen systemische Glucocorticoide zum Einsatz. Inhalative Glucocorticoide helfen nicht akut gegen Luftnot und sind in der Therapie eines Asthmaanfalls oder sonstiger akuter Dyspnoe nicht indiziert! Sie finden als Dauertherapie zur Vermeidung von akuten Exazerbationen Verwendung.
Dieses Kapitel widmet sich insb. den pädiatrischen Aspekten des Asthma bronchiale, für eine Gesamtübersicht inkl. des Asthma bronchiale im höheren Alter siehe: Asthma bronchiale
Epidemiologie
Ätiologie
Risikofaktoren für Entstehung und einen ungünstigen Verlauf des Asthma bronchiale [1]
- Endogene Risikofaktoren
- Genetische Prädisposition
- Erhöhtes Körpergewicht
- Psychosoziale Belastung
- Sonderfall: Körperliche Anstrengung (sog. Anstrengungs- oder Belastungsasthma)
- Exogene Risikofaktoren
- Allergenexposition
- Infektionen [2]
- Umweltbedingungen
- Chemisch-toxische Stoffe, bspw. Haarspray
- Tabakrauchexposition
- Kalte und/oder trockene Luft
- Ernährung
- Medikamente
Eine Tabakrauchexposition erhöht das Asthmarisiko im Kindesalter!
Für weitere Informationen siehe: Ätiologie des Asthma bronchiale
Unterformen des Asthma bronchiale bei Kindern
Bei der Unterteilung in verschiedener Asthmaformen ist zu beachten, dass die Entstehung multifaktoriell ist, sodass die Klassifizierung in verschiedene Subtypen als flexibel angesehen werden muss.[1]
- Allergisches vs. nicht-allergisches Asthma bronchiale
- Allergisches Asthma bronchiale (extrinsisches Asthma)
- Nicht-allergisches Asthma bronchiale (intrinsisches Asthma)
- Mischform aus extrinsischem und intrinsischem Asthma: Ca. 40% aller Asthmatiker
- Anstrengungsinduzierte Bronchokonstriktion (sog. Belastungsasthma)
- GERD-assoziiertes Asthma
Für weitere Informationen siehe: Unterformen des Asthma bronchiale
Klassifikation
Grad der Asthmakontrolle im Kindes- und Jugendalter[3]
Unbehandelte Patienten werden entsprechend der Asthmakontrolle medikamentös eingestellt, bei bereits anbehandelten Patienten erfolgt eine Verlaufsbeurteilung mit entsprechender Therapieanpassung.
Grad der Asthmakontrolle | Symptome tagsüber | Einschränkung von Alltagsaktivitäten | Nächtliche Symptome oder nächtliches Erwachen | Notwendigkeit von Bedarfsmedikation oder Notfallbehandlung |
---|---|---|---|---|
Kontrolliertes Asthma | Nein | Nein | Nein | Nein |
Teilweise kontrolliertes Asthma 1–2 Kriterien | Ja | Ja | Ja | Ja |
≥3 Kriterien | ||||
Prognosebestimmung bzgl. zukünftiger Verschlechterung Lungenfunktion: Atemwegsobstruktion Exazerbationen : Keine / ≥1 pro Jahr / in der aktuellen Woche |
- Schweres Asthma bei Kindern und Jugendlichen [4]
- Regelrecht durchgeführte Therapie (>6 Monate), die zum Erreichen einer guten Asthmakontrolle folgender Medikamente bedarf
In der GINA wird im Bezug auf die Asthmakontrolle nicht zwischen Kindern und Erwachsenen unterschieden. [5]
Asthma-Schweregrad im Kindes- und Jugendalter
Der Asthma-Schweregrad wird im Verlauf bei bereits therapierten Patienten bestimmt, nicht bei Erstdiagnose. Er richtet sich danach, auf welcher Stufe der Patient behandelt wird (siehe Stufentherapie des Asthma bronchiale) und wie der Grad der Asthmakontrolle ist.
- Leichtes Asthma: Kontrolliertes Asthma auf Therapiestufe 1 oder 2
- Mittelgradiges Asthma: Kontrolliertes Asthma auf Therapiestufe 3 oder 4
- Schweres Asthma [4]
- Kriterien: Therapie mit ICS in Höchstdosis und mind. 1 zusätzlichen Langzeitmedikament (LABA oder LTRA) oder OCS >6 Monate/Jahr plus mind. 1 der folgenden Punkte
- Teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma
- Schwere Exazerbationen: ≥1 Exazerbation mit stationärer Behandlung oder Beatmung in den letzten 12 Monaten
- Häufige Exazerbationen: ≥2 corticosteroidpflichtige Exazerbationen in den letzten 12 Monaten
- Atemwegsobstruktion: FEV1 <80% des Sollwertes (FEV1/FVC < LLN)
- Zusätzlich wird unterschieden:
- Kriterien: Therapie mit ICS in Höchstdosis und mind. 1 zusätzlichen Langzeitmedikament (LABA oder LTRA) oder OCS >6 Monate/Jahr plus mind. 1 der folgenden Punkte
Klassifikation der Asthmaschweregrade bei Erstdiagnose im Kindes- und Jugendalter
Diese Tabelle wird nicht mehr verwendet. Die Therapie richtet sich nach dem Grad der Asthmakontrolle und nicht nach dem Schweregrad.
Asthmaschweregrad | Symptomatik bei Erstdiagnose | Lungenfunktion | |||
---|---|---|---|---|---|
Am Tag | In der Nacht | Exazerbationen | FEV1 oder PEF vom Soll | PEF-Tagesvariabilität | |
I = Intermittierend | <1× pro Woche | ≤2× pro Monat | Kurz (Stunden bis Tage anhaltend), kaum Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität | ≥80% | <20% |
II = Geringgradig-persistierend | <1× pro Tag; >1× pro Woche | >2× pro Monat | Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität | ≥80% | 20–30% |
III = Mittelgradig-persistierend | Täglich | >1× pro Woche | Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität | 60–80% | >30% |
IV = Schwergradig-persistierend | Täglich mit hoher Intensität | Häufig | Sehr häufig, ständige Beeinträchtigung des Alltags | <60% | >30% |
Bei Vorhandensein eines der Kriterien wird der Patient in die entsprechende Kategorie eingeordnet. |
Pathophysiologie
Symptome/Klinik
Symptome einer bronchialen Obstruktion
Klinisch zeigt sich kein Unterschied zwischen einem exazerbierten Asthma bronchiale und einer obstruktiven Bronchitis – Anamnese und Verlauf können hier Aufschluss geben. Am wichtigsten ist es daher, eine bronchiale Obstruktion zu erkennen und sie zu behandeln.
- Luftnot/Kurzatmigkeit
- Exspiratorisches (Distanz‑)Giemen oder verlängertes Exspirium
- Juguläre und/oder sub- bzw. interkostale Einziehungen
- Husten bis zum Erbrechen
- Räusperzwang und/oder rezidivierender Reizhusten
- Auftreten insb. nachts und früh morgens
- Häufig nur episodenhafte Beschwerden, bspw. bei:
- Saisonal auftretenden Allergenen
- Infekten (bevorzugt im Winter)
- Körperlicher Anstrengung
- Häufig atopische Komorbiditäten, bspw. atopisches Ekzem
Diagnostik
Diagnose-Kriterien des Asthma bronchiale bei (Klein‑)Kindern [1][6]
- Asthma-typische Anamnese und Klinik (insb. infektunabhängig)
- plus reversible Bronchialobstruktion (im Bronchospasmolyse- oder Provokationstest)
- oder bei normaler Einsekundenkapazität: Isolierte reversible Bronchialobstruktion nur anhand MEF 25–75 oder konkaver Form der Fluss-Volumen-Kurve
Hinweise auf ein frühkindliches Asthma
- Symptome auch ohne Infekt und insb. bei körperlicher Anstrengung
- Gleichzeitige Atopie (atopisches Ekzem und/oder Allergiesymptome) in der Eigen- oder Familienanamnese
- Ausschluss von zystischer Fibrose und gastro-ösophagealem Reflux
Obwohl die Mehrzahl der rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden im Säuglings- und Kleinkindalter infektassoziiert sind und nach dem 4. Geburtstag verschwinden, ist auch immer an ein frühkindliches Asthma zu denken!
Basisdiagnostik bei obstruktiver Symptomatik
Anamnese
- Hinweise auf atopische Erkrankungen in der Eigenanamnese
- ≥3 asthmatypische Episoden im letzten Jahr
- ≥1 stationärer Aufenthalt wegen Atemwegsobstruktion
- Nachweis einer Sensibilisierung auf Allergene
- Positive Familienanamnese
- Für Asthma bronchiale oder rezidivierende obstruktive Bronchitis
- Für Allergien und/oder atopisches Ekzem
Klinische Untersuchung [4]
- Im Akutfall
- Exspiratorische Atemgeräusche: Insb. (Distanz‑)Giemen, Brummen, pfeifende Atmung
- Verlängertes Exspirium
- Trockener Husten, Räusperzwang
- Zeichen schwerer Bronchialobstruktion
- Thorakale Einziehungen (jugulär, interkostal, epigastrisch)
- Sehr leises Atemgeräusch
- SaO2 <92%
- Atemfrequenz >40/min
-
Herzfrequenz
- 180/min im Alter bis 3 Jahre
- 150/min im Alter 4–5 Jahre
- Zentrale Zyanose
- Bewusstseinsveränderung: Agitation, Desorientiertheit, Schläfrigkeit
- Sprechen ganzer Sätze nicht möglich
- Auch im beschwerdefreien Intervall
- Dystrophie und Wachstumsminderung infolge vermehrter Atemarbeit
- Thoraxdeformitäten infolge persistierender schwerer Überblähung
Lungenfunktionstestung
- Unabhängig vom Schweregrad sind normwertige Spirometrie-Ergebnisse möglich; eine normale Lungenfunktion in Ruhe schließt ein Asthma nicht aus
- Beurteilung des Asthmas anhand des z-Wertes für FEV1 bzw. FEV1/FVC
- Reversibilitätstest
- Nach Salbutamol-Inhalation: Positiv bei
- FEV1-Zunahme um >12%
- und/oder Abnahme des spezifischen Atemwegswiderstands um >50%
- Nach Therapieversuch mit inhalativen Glucocorticoiden für 6–8 Wochen
- Auswertung: Bei fehlendem Ansprechen von Lungenfunktionsbefund und Klinik auf Salbutamol oder inhalative Glucocorticoide ist die Diagnose Asthma unwahrscheinlich
- Nach Salbutamol-Inhalation: Positiv bei
- Bei fehlender Obstruktion: Unspezifische Provokation
- Belastungs-Lungenfunktionstest mittels Laufbelastung
- Methacholin-Provokationstest
- Kinder ≤5 Jahre [4]
- Bei Kindern <3, manchmal ≤5 Jahren, ist i.d.R. keine Spirometrie möglich
- Hier sollte eine auskultatorische Prüfung der Reversibilität nach Salbutamolgabe bzw. nach mind. 4-wöchiger ICS-Therapie erfolgen
Bei Kindern unter 3 Jahren ist die Durchführung einer Spirometrie i.d.R. nicht möglich! Hier erfolgt die Diagnosestellung anhand der Klinik.
Ist eine Lungenfunktionsprüfung nicht möglich und der auskultatorische Befund nach Gabe von Bronchodilatatoren reversibel, ist die Diagnose „Asthma“ wahrscheinlich!
Peak-Flow-Messung
- Formel zur Einschätzung der PEF-Variabilität: (Höchster - niedrigster Wert pro Woche)/höchster Wert × 100 [%]
- Alternativ: Messen des PEF jeweils vor und 10 Minuten nach Salbutamol-Inhalation
- PEF-Variabilität ≥10% spricht für Asthma
Die Diagnosestellung sollte nicht ausschließlich infolge auffälliger PEF-Werte gestellt werden! Diese dienen eher der Verlaufsbeurteilung.
Labor
- Gesamt-IgE und spezifische IgE-AK gegen häufige Inhalationsallergene zum Nachweis einer allergischen Komponente
- Ggf. Gesamt-IgG, -IgA, -IgM sowie Tetanus-Antikörper-Titer (nach der 2. Impfung möglich) zum Ausschluss eines Immundefektes
Röntgen-Thorax (p.a.)
- Zum Ausschluss anatomischer Ursachen oder Infektionen (bspw. Tuberkulose)
Zum Ausschluss einer zystischen Fibrose
- Schweißtest
- Neugeborenenscreening erfragen
- Ggf. genetische Testung auf CF-verursachende CFTR-Mutationen
- Ggf. apparative Testung auf abnorme CFTR-Funktion
FeNO-Messung [1]
- Bei Diagnosestellung (vor Therapiebeginn)
- Hohe FeNO-Werte >35 ppb: Erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Asthma bronchiale, das auf Steroide anspricht
- Niedrige FeNO-Werte <20 ppb: Erwägen von Differenzialdiagnosen; reduzierte Wahrscheinlichkeit für Steroidsensibilität des Asthmas.
- Unter laufender inhalativer Glucocorticoidtherapie
- Hohe FeNO-Werte >35 ppb
- Mit Symptompersistenz: Prüfen von Compliance, Inhalationstechnik und Allergenexposition; ggf. Dosiserhöhung
- Mit Symptomfreiheit: Fortführung der Therapie (keine Dosisreduktion)
- Niedrige FeNO-Werte <20 ppb
- Mit Symptompersistenz: Erwägen von Differenzialdiagnosen
- Mit Symptomfreiheit: Ggf. Dosisreduktion
- Hohe FeNO-Werte >35 ppb
Der diagnostische Nutzen der FeNO-Messung ist unklar. Hohe Werte erhöhen zwar die Asthma-Wahrscheinlichkeit, niedrige schließen ein Asthma aber nicht aus!
Erweiterte Diagnostik bei obstruktiver Symptomatik
- Zum Ausschluss eines refluxassoziierten Asthmas [7]
- 24-Stunden-pH-Metrie (Goldstandard)
- Ösophagogastroduodenoskopie
- Empirische Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren nur im Ausnahmefall (insb. bei Kontraindikationen für die diagnostischen Maßnahmen)
- Zum Ausschluss anatomischer Ursachen oder Infektionen (bspw. Tuberkulose)
- Flexible Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage (BAL)
- Computertomografie (CT) mit Low-dose-Protokoll
Für weitere Informationen siehe auch: Diagnostik bei akuter Asthma-Exazerbation
Differenzialdiagnosen
Pädiatrische Differenzialdiagnosen bei Asthma bronchiale [1][8][9] | |
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Red Flags | Differenzialdiagnosen |
Plötzliches Auftreten | |
Symptome ab Geburt |
|
Keine symptomfreien Intervalle |
|
Insb. nächtliche Symptomatik |
|
Feuchter produktiver Husten | |
Anfallsartiger Husten |
|
Inspiratorischer Stridor |
|
Gedeihstörung | |
Belastungsassoziierte Dyspnoe |
|
Dyspnoe mit Schwindel und Kribbelparästhesien |
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Allgemeine Maßnahmen und Besonderheiten
- Meidung anfallsauslösender Faktoren
- Allergene (z.B. Pollen) bei allergischem Asthma
- Stress, kalte Luft, Tabakrauchexposition
- Körperliche Aktivität
- Normales Körpergewicht halten bzw. Gewichtsabnahme
- Asthmaschulung zur Verbesserung der Selbstmanagementfähigkeiten
- Bei infektassoziiertem Asthma: Frühzeitige Infekttherapie
- Bei allergischem Asthma: Spezifische Immuntherapie bei Asthma bronchiale
- Bei Belastungsasthma: Aufwärmphase, gute Langzeiteinstellung, SABA vor Belastung
- Ggf. pneumologische Rehabilitationsmaßnahmen bei Asthma bronchiale
Antiasthmatische Therapie
- Ziel: Symptomfreiheit unter möglichst niedrigdosierter Therapie mit möglichst wenigen Medikamenten
Initialtherapie bei Erstdiagnose
- Initialtherapie entsprechend der Asthmakontrolle (bei unbehandelten Patienten)
- Teilweise kontrolliertes Asthma: Therapiebeginn mit Therapiestufe 2
- Unkontrolliertes Asthma: Therapiebeginn mit mind. Therapiestufe 3
- Bei Kindern meist Step-up-Therapie: Therapiebeginn auf der wahrscheinlich notwendigen Therapiestufe; Eskalation/Deeskalation nach Bedarf
Therapieanpassung im Verlauf
Bei der regelmäßigen ärztlichen Überprüfung der Asthmakontrolle sollte immer eine Therapieanpassung erwogen werden.
- Nicht oder teilkontrolliertes Asthma: Ggf. Therapie-Eskalation (wie bei Erwachsenen)
- Gute Asthmakontrolle: Bei Kindern kann eine stufenweise Deeskalation schon bei guter Asthmakontrolle über mind. 1–2 Monate versucht werden; bei klinischer Verschlechterung ist eine sofortige Reeskalation indiziert
Bei der Deeskalation einer ICS/LABA-Therapie sollte immer zuerst die ICS-Dosis halbiert werden. Bei Erreichen einer niedrigen ICS-Dosis unter stabiler Klinik kann zusätzlich das LABA abgesetzt werden!
Bei einer reinen ICS-Therapie sollte eine Deeskalation auch bei Kindern erst bei guter Asthmakontrolle über mind. 3 Monate versucht werden!
Jeder Patient nach Exazerbation mit systemischem Glucocorticoid-Bedarf sollte eine antiinflammatorische Dauertherapie erhalten!
Stufentherapie bei Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter
Medikamentöse Langzeittherapie bei Kindern und Jugendlichen – Stufenschema (NVL 2020) [3] | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 | |
Dauertherapie (1.Wahl) | Keine | ICS: Niedrige Dosis | ICS: Mittlere Dosis | ICS: Mittlere Dosis | ICS: Hohe Dosis oder ICS: Hohe Dosis oder ICS: Hohe Dosis | „Add-on“-Therapie: Anti-IgE4 Anti-IL-4R6 Anti-IL-56 |
Alternativen | LTRA4 oder alleinige Bedarfstherapie mit ICS + Formoterol als Fixkombination2 | Keine | Bei ungenügender Therapiekontrolle: ICS: Mittlere Dosis | In begründeten Ausnahmefällen: Orale Corticoide (zusätzlich oder alternativ) | ||
Akuttherapie bei Bedarf | In begründeten Fällen: Ipratropiumbromid (zusätzlich oder alternativ) | |||||
ICS + Formoterol als Fixkombination2 | ||||||
1 Langwirksame β2-Sympathomimetika sind keine Monotherapeutika und werden nur in Kombination mit inhalativen Glucocorticoiden eingesetzt; wirken insb. gut zur Prophylaxe der nächtlichen Asthmasymptomatik. 2 Eine alternative Bedarfstherapie mit einem Kombinationspräparat aus inhalativen Glucocorticoiden und Formoterol wird erst ab dem Alter von 12 Jahren empfohlen, entweder als alleinige Bedarfsmedikation oder wenn ICS + LABA als Fixkombination auch die Langzeittherapie darstellt. 3 Aus der Gruppe der LAMA ist Tiotropiumbromid bei Asthma bronchiale zugelassen (ab dem Alter von 6 Jahren). 4 Vor der Verschreibung von LTRA (Montelukast) sollte eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da es unter der Therapie zu psychischen Nebenwirkungen kommen kann (bspw. Schlaf- und Verhaltensstörungen). Die FDA hat hierzu ein Boxed Warning herausgegeben [11]. 5 Anti-IgE-Antikörper werden bei allergischem Asthma (ab dem Alter von 6 Jahren) in Stufe 6 empfohlen. 6 Bei schwerem Asthma werden in Stufe 6 Anti-IL-5-Antikörper (ab dem Alter von 6 Jahren) und Anti-IL-4R-Antikörper (ab dem Alter von 12 Jahren) empfohlen
|
- Überweisungsindikationen
- Stufe 4: Überweisung zum pädiatrischen Pneumologen
- Stufe 5: Überweisung zum pädiatrischen Pneumologen im kinderpneumologischen Zentrum
- Stufe 6: Überweisung zum pädiatrischen Pneumologen mit Erfahrung bei schwerem Asthma im kinderpneumologischen Zentrum
- Nicht mehr empfohlen: Retardiertes Theophyllin
Die Anwendung von ICS sollte immer die Basis der Langzeittherapie darstellen!
Die vollständige Wirkung von inhalativen Glucocorticoiden (ICS) wird erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Anwendung erreicht!
Im GINA-Update 2019 wird für Patienten ab 12 Jahren erstmals bereits ab Stufe 1 ICS + Formoterol als Fixkombination bedarfsorientiert empfohlen!
Bei Kindern unter 12 Jahren soll SABA (nach GINA-Update 2019) nach Bedarf immer in Kombination mit ICS verwendet werden!
Vor der Verschreibung von LTRA (Montelukast) sollte eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da es unter der Therapie zu psychischen Nebenwirkungen kommen kann, bspw. zu Schlaf- und Verhaltensstörungen bis hin zu suizidalen Gedanken! Die FDA hat hierzu ein Boxed Warning herausgegeben [11].
Besonderheiten der Asthma-Therapie bei Kindern ≤5 Jahre [3]
- Wirkstoffauswahl
- Stufenschema siehe: Medikamentöse Langzeittherapie des Asthma bronchiale bei Kindern ≤5 Jahre - Stufenschema
- Beachte: Mögliche unerwünschte Wirkung bei ICS-Therapie vor der Pubertät : Ggf. Reduktion der Körpergröße um ca. 1 cm, die nicht mehr aufgeholt wird [2]
- Ggf. ICS-Dosiseinsparung durch Kombinationstherapie mit inhalativen langwirksamen β2-Sympathomimetika (LABA)
- Inhalationstechnik
- Bei <5-Jährigen bevorzugt Dosieraerosol mit Inhalierhilfe (Spacer)
- Möglichst frühzeitig Anwendung eines Mundstücks (statt Maske)
- Siehe auch: Inhalationssysteme für Kinder ≤5 Jahre, Anwendung eines Dosieraerosols mit Inhalierhilfe
Medikamentöse Langzeittherapie des Asthma bronchiale bei Kindern bis einschließlich 5 Jahre - Stufenschema (GINA-Leitlinie 2020) [3] | |||||
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Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | ||
Dauertherapie (1. Wahl) | Keine | ICS: Niedrige Dosis | ICS: Doppelte Niedrig-Dosis | ICS: Doppelte Niedrig-Dosis und Überweisung an Spezialisten zur Reevaluation | |
Alternativen | LTRA [11] | ICS: Niedrige Dosis plus LTRA [11] | ICS: Doppelte Niedrig-Dosis plus LTRA [11] | ||
Akuttherapie bei Bedarf: SABA, insb. Salbutamol | |||||
|
Inhalationssysteme für Kinder ≤5 Jahre [3] | ||||
---|---|---|---|---|
Alter | Dosieraerosol mit Spacer | Autohaler | Pulverinhalator | Feuchtvernebler |
≤1 Jahr | ✓✓ | — | — | ✓ |
2–3 Jahre | ||||
4–5 Jahre | (✓) | (✓) | ||
Legende: ✓✓ 1. Wahl, ✓ 2. Wahl, (✓) bedingt geeignet, — ungeeignet |
Akuttherapie
Das untenstehende Vorgehen bezieht sich auf die Akuttherapie bei Asthma bronchiale bzw. Bronchitis. Zum Vorgehen bei schwerer Symptomatik siehe: Akuttherapie bei Asthmaanfall bzw. Exazerbation!
- Kurzwirksame β2-Sympathomimetika bzw. Anticholinergika: Mittel der Wahl zur Akuttherapie
- Ob man kurzwirksame β2-Sympathomimetika mittels Dosieraerosol und Inhalierhilfe oder Inhalationslösung und Feuchtvernebler inhalieren lässt, kann man vom Alter, der Compliance und dem Patientenwunsch abhängig machen
- Systemische Gabe von Salbutamol nur in Ausnahmefällen (wenn nicht inhaliert werden kann)
- Siehe: Kurzwirksame β2-Sympathomimetika und Anticholinergika im Kindes- und Jugendalter
- Für Handlungsanweisungen bzgl. des Inhalierens mit Dosieraerosol siehe: Asthma-Therapie - Klinische Anwendung
- Kochsalzlösung inhalativ
- Indikation: Bei (zähem) Schleim
- Unterscheidung
- Isotonische Kochsalzlösung (NaCl 0,9%)
- Hochprozentige Kochsalzlösung (NaCl 3%)
- Siehe: Kochsalzlösung inhalativ
- Systemische Glucocorticoide
- Indikation: Bei starken Symptomen kann eine akute systemische Glucocorticoidtherapie erforderlich sein
- Siehe auch: Systemische Glucocorticoide im Kindes- und Jugendalter
- Systemische Antibiotika
- Indikation: Bakterielle Superinfektion → Therapie mit Amoxicillin oder Cefpodoxim p.o.
- Siehe: Penicilline im Kindes- und Jugendalter und Cephalosporine der 3. Generation bei Kindern
- Umstritten: Azithromycin bei Kindern von 1–3 Jahren [9][12]
- Indikation: Bakterielle Superinfektion → Therapie mit Amoxicillin oder Cefpodoxim p.o.
Obstruktive Bronchitiden sind i.d.R. viral bedingt!
Kurzwirksame β2-Sympathomimetika und Anticholinergika
Salbutamol - Klinische Anwendung (z.B. Apsomol®, Pädiamol®, Salbubronch® Elixier, Sultanol®)
- Salbutamol inhalativ
- Darreichungsformen
- Inhalative Applikation als Dosieraerosol , Pulver zum Inhalieren , Fertig-Inhalationslösung oder Inhalationslösung
- Sultanol® Dosieraerosol ist ab dem Säuglingsalter zugelassen, für Pädiamol® Inhalationslösung ist keine Zulassungsbeschränkung angegeben, Pädiamol® Fertiginhalat ist zugelassen ab dem Schulkindalter
- Dosierungsempfehlung
- Dosieraerosol
- Feuchtinhalation von Fertiginhalat
- Feuchtinhalation von Inhalationslösung
- Darreichungsformen
- Salbutamol oral
- Darreichungsform: Orale Applikation als Tropfen
- Zugelassen ab 2 Mon.
- Dosierungsbeispiele (altersabhängig)
- Kinder 2–23 Mon.
- Kinder 2–6 J.
- Kinder 7–13 J.
- Personen >13 J.
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Gleichzeitige Einnahme von Betablockern ist kontraproduktiv, da die Kombination eine Bronchienverengung auslösen kann
- Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen! Strenge Indikationsstellung bei Vorliegen von Herzerkrankungen
- Häufige Nebenwirkungen sind Zittern und Agitation. Dann sollte die Dosierung pro Einzelgabe reduziert werden. Hierüber sind die Eltern aufzuklären.
Fenoterol inhalativ (z.B. Berotec® N 100 μg Dosieraerosol)
- Darreichungsformen: Inhalative Applikation als Dosieraerosol
- Zugelassen ab 6 J.
- Dosierungsempfehlung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie oder Tachyarrhythmie
- Gleichzeitige Einnahme von Betablockern ist kontraproduktiv, da die Kombination eine Bronchienverengung auslösen kann
- Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen! Strenge Indikationsstellung bei Vorliegen von Herzerkrankungen!
- Häufige Nebenwirkungen sind Zittern und Agitation. Dann sollte die Dosierung pro Einzelgabe reduziert werden. Hierüber sind die Eltern aufzuklären.
Bambuterol oral
- Darreichungsform: Orale Applikation als Tablette
- Zugelassen ab 2 J.
- Dosierungsempfehlung
- Standarddosierung (jedes Alter)
Ipratropiumbromid/Fenoterolhydrobromid inhalativ (z.B. Berodual® N Dosieraerosol)
- Darreichungsformen: Inhalative Applikation als Dosieraerosol
- Zugelassen ab 6 J.
- Dosierungsempfehlung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie oder Tachyarrhythmie
- Gleichzeitige Einnahme von Betablockern ist kontraproduktiv, da die Kombination eine Bronchienverengung auslösen kann
- Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen! Strenge Indikationsstellung bei Vorliegen von Herzerkrankungen!
- Häufige Nebenwirkungen sind Zittern und Agitation. Dann sollte die Dosierung pro Einzelgabe reduziert werden. Hierüber sind die Eltern aufzuklären.
Ipratropiumbromid inhalativ (z.B. Atrovent® N Dosieraerosol)
- Darreichungsformen: Inhalative Applikation als Dosieraerosol
- Zugelassen ab 6 J.
- Dosierungsempfehlung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen! Strenge Indikationsstellung bei Vorliegen von Herzerkrankungen!
Reproterol i.v. (z.B. Bronchospasmin®)
- Darreichungsformen: Intravenös
- Zugelassen ab 2 Monaten
- Dosierung 2 Monate bis 17 Jahre
- Bolusinjektion
- Kurzinfusion
- Dauerinfusion
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Nicht anzuwenden bei schwerer Hyperthyreose, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie oder Phäochromozytom
- Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen! Strenge Indikationsstellung bei Vorliegen von Herzerkrankungen!
Kochsalzlösung inhalativ
Isotonische Kochsalzlösung: NaCl 0,9%
- Indikation: Befeuchten der Atemwege und Verflüssigung von Schleim, insb. bei akuter Bronchitis oder Pneumonie
- Darreichungsform: Feuchtinhalation mittels Vernebler
- Zugelassen ab Geburt
- Dosierungsempfehlung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten: Aus hygienischen Gründen sollten vorzugsweise kleine Ampullen à 5–10 mL verschrieben werden
Systemische Glucocorticoide
- Wirkweise: Reduktion von Entzündung und Exazerbation, Abschwellen der Schleimhäute, Wirkungseintritt innerhalb 1 h
- Indikationen
- Akuter Asthmaanfall
- Bei Exazerbation, wenn inhalative Therapie nicht ausreicht
- Wirkstoffe und Dosierungen
- Dexamethason p.o.
- Betamethason p.o.
- Prednisolon p.o.
- Prednison rektal oder Prednisolon rektal
- Prednisolon i.v. (bspw. im Asthmaanfall): Dosierung Säuglingsalter bis Schulalter
Langzeittherapie bei rezidivierender obstruktiver Bronchitis und Asthma bronchiale
Die Langzeittherapie der rezidivierenden Bronchitis bzw. des Asthma bronchiale hat das Ziel des „kontrollierten Asthmas“ . Das Kind soll ein uneingeschränktes Leben führen und an allen Aktivitäten des Alltags teilnehmen können. Wann eine antiinflammatorische Dauertherapie bei der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis begonnen werden sollte, ist nicht eindeutig geklärt.
- Beweggründe für eine Therapie
- ≥3 Episoden mit pfeifenden Atemgeräuschen innerhalb von 6 Monaten
- ≥1 Pneumonie und/oder Hospitalisation infolge obstruktiver Bronchitis
- Inhalative Glucocorticoide (1. Wahl)
- Topische Applikation → Antiinflammatorische und stabilisierende Wirkung → Prävention bronchialer Entzündung mit konsekutiver Obstruktion
- Verbesserung von Lungenfunktionswerten, Verringerung der Häufigkeit und Schwere akuter Asthmaanfälle und bronchialer Hyperreaktivität
- Frühzeitiger Therapiebeginn verhindert wahrscheinlich irreversible Umbauprozesse und Narben im Bronchialgewebe → Verbesserung der Prognose
- Möglichst niedrige Dosis → Möglichst wenig systemische Nebenwirkungen
- Regelmäßige Anwendung nötig, um entsprechende lokale Wirkspiegel zu erreichen und einen Effekt zu erzielen
- Keine akut abschwellende Wirkung und somit nicht zur Behandlung akuter Dyspnoe geeignet!
- Ggf. Dosiseinsparung durch Kombinationstherapie mit inhalativen langwirksamen β2-Sympathomimetika (LABA) → Symptombesserung
- Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten (insb. Montelukast)
- Systemische Applikation → Antiinflammatorische Wirkung → Prävention bronchialer Entzündung mit konsekutiver Obstruktion
- Zusätzlich zu inhalativen Glucocorticoiden (um deren Dosis zu reduzieren)
- Ab einem Alter von 2 Jahren auch zur Monotherapie bei leichtem Asthma bronchiale zugelassen (insb. bei Belastungsasthma)
- Anti-IgE-Antikörper s.c.: Nur in Einzelfällen bei sehr schwerem allergischem Asthma
Inhalative Glucocorticoide
Inhalative Glucocorticoide (ICS) - Allgemeine Informationen
- Indikationen: Antiinflammatorische Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis (1. Wahl)
- Wirkung
- Topische Applikation → Antiinflammatorische und stabilisierende Wirkung → Prävention bronchialer Entzündung mit konsekutiver Obstruktion
- Ziel: Möglichst stabile bronchiale Situation
- Verbesserung von Lungenfunktionswerten
- Verringerung der Häufigkeit und Schwere akuter Asthmaanfälle sowie bronchialer Hyperreaktivität
- Anwendung
- Frühzeitiger Therapiebeginn verhindert wahrscheinlich irreversible Umbauprozesse und Narben im Bronchialgewebe → Verbesserung der Prognose
- Möglichst niedrige Dosis → Möglichst wenig systemische Nebenwirkungen
- Regelmäßige Anwendung nötig, um entsprechende lokale Wirkspiegel zu erreichen und einen Effekt zu erzielen
- Ist eine stabile Situation erreicht, kann die Dosis schrittweise reduziert werden
- Kann die bronchiale Situation trotz regelmäßiger Anwendung in adäquater Dosis nicht stabilisiert werden, ist eine Kombinationstherapie mit einem langwirksamen β2-Sympathomimetikum (LABA) indiziert
- Zu beachten
- Nach dem Inhalieren von Steroiden: Möglichst essen, trinken und Zähne putzen, um die Steroide abzuspülen und damit Mundsoor und Zahnschmelzschäden zu vermeiden!
- Mit Vorsicht anzuwenden bei schweren kardiovaskulären Erkrankungen, HRST, Diabetes mellitus, Thyreotoxikose, Hypokaliämie
- Keine akut abschwellende Wirkung und somit nicht zur Behandlung akuter Dyspnoe geeignet!
Inhalative Glucocorticoide bei Kindern und Jugendlichen: Tagesdosen in μg [3] | ||||||
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Niedrige Dosis | Mittlere Dosis | Hohe Dosis | ||||
Kinder <12 Jahre | Jugendliche 12–18 Jahre | Kinder <12 Jahre | Jugendliche 12–18 Jahre | Kinder <12 Jahre | Jugendliche 12–18 Jahre | |
Beclometason (extrafeine Partikel) | ≤100 | >100–200 | — | |||
Budesonid | ≤200 | >200–400 | — | |||
Fluticasonpropionat | ≤100 | >100–200 | >100–250 | >200 | >250 |
Bei Beclometason und Budesonid sollten hohe Dosierungen, insb. im Kindesalter vermieden werden, da es hier zu erhöhten Plasmaspiegeln kommen kann! [3]
Budesonid inhalativ
Budesonid inhalativ über Feuchtvernebler (z.B. Pulmicort®, Budenobronch®)
- Indikation: Schwere bronchiale Obstruktion oder Pseudokrupp, wenn keine Inhalation über Dosieraerosol möglich ist
- Darreichungsform: Inhalation als Verneblerlösung
- Zugelassen ab 6 Mon.
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 6 Mon.–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Budesonid als Dosieraerosol (z.B. Budiair®)
- Indikation: Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis
- Darreichungsform: Dosieraerosol
- Zugelassen ab 6 Jahren, Off-Label Use auch bei Kleinkindern möglich
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 6 J.–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Budesonid als Pulverinhalator (z.B. Novopulmon® Novolizer, Budesonid Easyhaler®, Miflonide® Breezhaler®)
- Indikation: Langzeittherapie des Asthma bronchiale
- Darreichungsform: Pulverinhalator
- Zugelassen ab 6 Jahren
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 6–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Praxistipps für Budesonid in der Pädiatrie
- Sicherheit: Budesonid ist eines der ältesten inhalativen Glucocorticoide, sodass auch Langzeitwirkungen bekannt sind (hohe Wirksamkeit und gutes Sicherheitsprofil)
- Compliance-Probleme: Budesonid hat einen etwas bitteren Geschmack und wird insb. von Kindern tlw. nicht gut angenommen. Eltern können entsprechend vorgewarnt werden.
- Zuzahlungsbefreiung: Im Gegensatz zu einigen Fluticason-Präparaten muss bei Verschreibung von Budesonid bei Kindern keine Zuzahlung bei GKV-Patienten erfolgen
Mit Patienten bzw. Eltern muss besprochen werden, dass der volle Behandlungseffekt erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Anwendung erzielt wird, um einen frühzeitigen Therapieabbruch oder eine schlechte Compliance aufgrund enttäuschter Erwartungen zu vermeiden!
Kommt es trotz Dauertherapie zu einer Exazerbation bzw. zu einem akuten Asthmaanfall, muss dennoch die Therapie mit bronchienerweiternden Medikamenten (insb. Salbutamol) erfolgen!
Fluticason inhalativ
Fluticason als Dosieraerosol (z.B. Flutide®, Flutihexal®)
- Indikation: Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis
- Flutide®: Zugelassen ab 2 J., Off-Label Use auch bei Kleinkindern möglich
- Darreichungsform: Dosieraerosol
- Flutihexal®: Zugelassen ab 16 J.
- Darreichungsform: Dosieraerosol
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 2–4 J.
- Kinder 4 J.–16 J.
- Personen >16 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Fluticason als Pulverinhalator (z.B. Flutide® Diskus®)
- Indikation: Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis
- Darreichungsform: Pulverinhalator
- Zugelassen ab 4 J.
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 4–16 J.
- Personen >16 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Praxistipps für Fluticason in der Pädiatrie
- Sicherheit: Fluticason ist ein gut untersuchtes inhalatives Glucocorticoid, mittelfristige Wirkungen sind bekannt (hohe Wirksamkeit und Sicherheit)
- Compliance: Bei Compliance-Problemen durch den bitteren Geschmack von Budesonid kommt Fluticason am ehesten als Ausweichwirkstoff in Frage
- Zuzahlung in der GKV: Im Gegensatz zu Budesonid muss man bei gesetzlicher Krankenversicherung (auch bei Kindern) eine Zuzahlung leisten
Mit Patienten bzw. Eltern muss besprochen werden, dass der volle Behandlungseffekt erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Anwendung erreicht wird, um einen frühzeitigen Therapieabbruch oder eine schlechte Compliance aufgrund enttäuschter Erwartungen zu vermeiden!
Kommt es trotz Dauertherapie zu einer Exazerbation bzw. zu einem akuten Asthmaanfall, muss dennoch die Therapie mit bronchienerweiternden Medikamenten (insb. Salbutamol) erfolgen!
Beclometason inhalativ als Dosieraerosol (z.B. Junik® Dosieraerosol, Junik® Autohaler, Ventolair® Dosieraerosol, Ventolair® Autohaler)
- Indikation: Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis
- Zugelassen ab 5 J.
- Darreichungsform
- Dosieraerosol
- Autohaler
- Darreichungsform
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 5–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Kombinationspräparate aus inhalativen Glucocorticoiden und langwirksamen β2-Sympathomimetika (LABA)
Allgemeine Informationen
Besteht unter Langzeittherapie mit inhalativen Glucocorticoiden (ICS) weiterhin regelmäßig Salbutamolbedarf, kommt eine Kombinationstherapie aus inhalativen Glucocorticoiden und langwirksamen β2-Sympathomimetika (LABA) zum Einsatz. Ggf. kann durch die Kombinationstherapie eine Dosiseinsparung des Glucocorticoids erreicht werden.
- Indikation für eine Kombinationstherapie
- Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis, wenn ICS nicht ausreichen
- In Stufe 1 und 2 ab 12 Jahren auch als alleiniges Bedarfsmedikament (ICS+Formoterol) ohne Dauertherapeutikum empfohlen
- Langwirksame β2-Sympathomimetika (LABA)
- Inhalative Glucocorticoide
- Ziel ist es, eine möglichst stabile bronchiale Situation zu schaffen; ist eine stabile Situation erreicht, kann die Dosis schrittweise reduziert werden
- Wenn möglich, wird im Verlauf auf eine reine Glucocorticoid-Therapie umgestellt
- Für weitere Informationen siehe: Inhalative Glucocorticoide im Kindes- und Jugendalter
Fluticason + Salmeterol inhalativ
Fluticason + Salmeterol als Dosieraerosol (z.B. Viani® Dosieraerosol, Atmadisc® Dosieraerosol)
- Darreichungsform: Dosieraerosol
- Zugelassen ab 4 Jahren, Off-Label Use auch bei Kleinkindern möglich
- Dosierungsempfehlung
- Kinder <4 J.
- Kinder 4 J.–16 J.
- Personen >16 J.
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Als Einzeldosis sollten max. 2 Sprühstöße verwendet werden, da eine Salmeterol-Einzeldosis >50 μg zu Nebenwirkungen führen können!
Fluticason + Salmeterol als Pulverinhalator (z.B. Viani® Diskus, Atmadisc® Diskus)
- Darreichungsform: Diskus
- Zugelassen ab 4 Jahren
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 4–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Als Einzeldosis sollte max. 1 Sprühstoß verwendet werden, da eine Salmeterol-Einzeldosis >50 μg zu Nebenwirkungen führen kann!
Budesonid + Formoterol als Pulverinhalator (z.B. Symbicort® Turbohaler®)
- Darreichungsform: Pulverinhalator
- Zugelassen ab 6 J.
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 6–12 J.
- Personen >12 J.
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
Fluticason + Formoterol als Dosieraerosol (z.B. Flutiform® Dosieraerosol)
- Darreichungsform: Dosieraerosol
- Zugelassen ab 5 Jahren, Off-Label Use auch bei jüngeren Kindern möglich
- Dosierungsempfehlung (nach NVL 2020)
- Kinder 5 bis <12 Jahre [3]
- Mittlere ICS-Dosis (Stufe 4)
- Hohe ICS-Dosis (Stufe 5, Off-Label Use!)
- Kinder 12–18 Jahre [3]
- Kinder 5 bis <12 Jahre [3]
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
NVL und GINA unterscheiden sich hier in ihren Empfehlungen: GINA empfiehlt zur Akuttherapie ab einem Alter von 12 Jahren ein niedrigdosiertes ICS/Formoterol-Kombinationspräparat (ab Stufe 1)! In Stufe 3–5 wird die ICS/Formoterol-Kombination als feste Dauertherapie (in niedriger bis hoher Dosierung) empfohlen! [13]
Mit Patienten bzw. Eltern muss besprochen werden, dass der volle Behandlungseffekt erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Anwendung erreicht wird, um einen frühzeitigen Therapieabbruch oder eine schlechte Compliance aufgrund enttäuschter Erwartungen zu vermeiden!
Kommt es trotz Dauertherapie zu einer Exazerbation bzw. zu einem akuten Asthmaanfall, muss dennoch die Therapie mit schnellwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten (insb. Salbutamol) erfolgen!
Langwirksame Anticholinergika (LAMA)
Tiotropiumbromid inhalativ (z.B. Spiriva® Respimat)
- Indikation: Additiv ab Stufe 4 bei unzureichender Therapiekontrolle
- Darreichungsform: Respimat
- Zugelassen ab 6 Jahren
- Dosierungsempfehlung: Tiotropiumbromid
Leukotrienantagonisten
Montelukast (pädiatrisch) (z.B. Singulair®)
- Indikationen: Langzeittherapie des Asthma bronchiale bzw. der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis
- Als Zusatztherapie ab 6 Monaten bei leichtem bis mittelschwerem Asthma bronchiale, wenn ein inhalatives Glucocorticoid nicht ausreicht
- Als Monotherapie ab 2 Jahren bei leichtem Asthma bronchiale
- Darreichungsform: Orale Applikation als Granulat , als Kautablette und als Filmtablette
- Zugelassen ab 6 Mon.
- Dosierungsempfehlung
- Kinder 6 Mon.–2 J.
- Kinder >2–5 J.
- Kinder 6–14 J.
- Personen ab 15 J.
- Zu beachten
- CAVE: Genaue Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen, da es unter Montelukast zu schweren psychischen Nebenwirkungen kommen kann, (bspw. Schlaf- und Verhaltensstörungen bis hin zu suizidalen Gedanken), siehe auch: Boxed Warning der FDA [11]
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Eine ggf. vorhandene saisonale allergische Rhinoconjunctivitis wird durch die Therapie häufig ebenfalls gelindert
- Tritt innerhalb von 2–4 Wochen keine Besserung ein, soll die Therapie beendet werden
- Da bei einer systemischen Therapie naturgemäß mehr Nebenwirkungen entstehen können, ist eine inhalative Therapie mit Glucocorticoiden möglichst vorzuziehen (ggf. plus LABA)
Kommt es trotz Dauertherapie zu einer Exazerbation bzw. zu einem akuten Asthmaanfall, muss dennoch die akute Therapie mit schnellwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten (insb. Salbutamol) erfolgen!
Der Einsatz von Montelukast sollte bei Asthma und allergischer Rhinitis nur unter strikter Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen!
Biologicals
Voraussetzung zur Anwendung von monoklonalen Antikörpern [3]
- Keine ausreichende Asthmakontrollen trotz 3-monatiger Therapie mit ICS in Höchstdosis plus LABA und LAMA
Anti-IgE-Antikörper: Omalizumab
- Indikation
- Additiv in Stufe 6 bei schwerem allergischen Asthma
- Kriterien: Allergie gegen perenniale Aeroallergene plus regelmäßige Symptome (tags und nachts) sowie Exazerbationen unter Stufe-4-Therapie
- Darreichungsform: Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
- Zugelassen ab 6 Jahren
- Dosierungsempfehlung: Omalizumab
- Zu beachten
- Nicht alle Patienten sprechen auf die Therapie an, daher monatliche Erfolgskontrolle über mind. 4 Monate, danach jährlich
- Wirksamkeit auch bei Patienten ohne Allergienachweis möglich, hierfür ist Omalizumab aber nicht zugelassen
- In begründeten Einzelfällen bei fehlenden Therapie-Alternativen: Therapieversuch off-label in speziellen Zentren möglich
Anti-IL5-Antikörper: Mepolizumab
- Indikation: Additiv in Stufe 6 und schwerem eosinophilem Asthma
- Kriterien
- Schweres eosinophiles Asthma plus
- Zweimaliger Nachweis einer Konzentration von >300 Eosinophilen pro μL Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren
- Kriterien
- Darreichungsform: Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
- Zugelassen ab 6 Jahren
- Dosierungsempfehlung: Mepolizumab
- Kinder 6–11 Jahre
- Personen >12 Jahre
- Besonderheiten
- Indikationsstellung durch erfahrene Ärzte
- Nicht alle Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma profitieren
- Evaluation der Wirksamkeit nach 4 und 12 Monaten, danach jährlich
- Reduktion der bisherigen Asthmatherapie frühestens 4 Wochen nach Therapiebeginn!
Sollten während der Indikationsstellung ICS verabreicht worden sein, ist die Eosinophilenzahl im Blut reduziert!
Anti-IL4R-Antikörper: Dupilumab
- Indikation: Additiv in Stufe 6 und schwerem eosinophilem Asthma
- Kriterien
- Schweres eosinophiles Asthma plus
- Zweimaliger Nachweis einer Konzentration von >300 Eosinophilen pro μL Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren
- Kriterien
- Darreichungsform: Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
- Zugelassen ab 12 Jahren
- Dosierungsempfehlung: Dupilumab
- Besonderheiten
- Indikationsstellung durch erfahrene Ärzte
- Nicht alle Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma profitieren
- Evaluation der Wirksamkeit nach 4 und 12 Monaten, danach jährlich
- Reduktion der bisherigen Asthmatherapie frühestens 4 Wochen nach Therapiebeginn!
Sollten während der Indikationsstellung ICS verabreicht worden sein, ist die Eosinophilenzahl im Blut reduziert!
Bei den hier genannten Indikationen handelt es sich jeweils nur um Indikationen im Rahmen des Asthma bronchiale. Viele Medikamente werden auch bei der Therapie anderer Krankheitsbilder eingesetzt.
Prognose
Prävention
Meditricks
In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.
Asthma bronchiale
Asthma bronchiale – Teil 1: Erkrankung
Asthma bronchiale – Teil 2: Therapie
Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023
- J45.-: Asthma bronchiale
- Exklusive: Akutes schweres Asthma bronchiale (J46), Chronische asthmatische (obstruktive) Bronchitis (J44.‑), Chronisches obstruktives Asthma bronchiale (J44.‑), Eosinophiles Lungeninfiltrat mit Asthma bronchiale, (J82) Lungenkrankheiten durch exogene Substanzen (J60-J70), Status asthmaticus (J46)
- J45.0: Vorwiegend allergisches Asthma bronchiale
- Allergische:
- Bronchitis o.n.A.
- Rhinopathie mit Asthma bronchiale
- Atopisches Asthma
- Exogenes allergisches Asthma bronchiale [Extrinsisches Asthma]
- Heuschnupfen mit Asthma bronchiale
- Allergische:
- J45.1: Nichtallergisches Asthma bronchiale
- Endogenes nichtallergisches Asthma bronchiale [Intrinsisches Asthma]
- Medikamentös ausgelöstes nichtallergisches Asthma bronchiale [Analgetika-Asthma]
- J45.8: Mischformen des Asthma bronchiale
- J45.9: Asthma bronchiale, nicht näher bezeichnet
- Asthmatische Bronchitis o.n.A.
- Late-Onset-Asthma
- J46: Status asthmaticus
- Inklusive: Akutes schweres Asthma bronchiale
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.