Zugang zu fachgebietsübergreifendem Wissen – von > 70.000 Ärzt:innen genutzt

5 Tage kostenfrei testen
Von ärztlichem Redaktionsteam erstellt & geprüft. Disclaimer aufrufen.

Morbus Bechterew

Letzte Aktualisierung: 6.3.2023

Abstracttoggle arrow icon

Der Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine unheilbare, chronisch-entzündliche Erkrankung, die zur völligen Versteifung der Wirbelsäule führen kann. Die Erkrankung hat eine erbliche Komponente (HLA-B27) und zeigt sehr variable Verläufe. Typisch ist ein Befall der Iliosakralgelenke sowie der Wirbelsäule mit schleichend einsetzenden, dumpfen Rückenschmerzen. Charakteristische klinische Zeichen in der Diagnostik sind ein Klopf- und Verschiebeschmerz der Iliosakralgelenke (Mennell-Zeichen) sowie ein pathologisches Ott- und Schober-Maß. Radiologisch wird neben dem konventionellen Röntgen auch die Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt. Die MRT ist dabei insbesondere in der Frühdiagnostik zur Detektion einer Sakroiliitis dem konventionellen Röntgen deutlich überlegen. Wichtigstes Element der Therapie ist die Physiotherapie, welche bei konsequenter Anwendung zur Verlangsamung des Krankheitsprogresses beitragen kann.

  • Lebenszeitprävalenz in Mitteleuropa: ca. 0,5%
  • Geschlecht: > (3:1)
  • Alter: Der Häufigkeitsgipfel für den Krankheitsbeginn liegt zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Allgemeinsymptome

Vor allem bei später Krankheitsmanifestation: Müdigkeit, Fieber, Gewichtsverlust

Spezifische Symptome

Extraartikuläre Manifestation

Klinische Zeichen

Leitbefund bei Morbus Bechterew sind Schmerzen in den Iliosakralgelenken und eine verminderte Beweglichkeit der Wirbelsäule. Folgende Untersuchungen geben dabei diagnostische Hinweise:

Blutuntersuchung

Bildgebende Verfahren

MRT

  • Goldstandard zur Diagnosestellung
  • Geeignet zur Darstellung akuter, entzündlich-ödematöser Prozesse in Iliosakralgelenken und angrenzenden knöchernen Strukturen
  • Erlaubt sowohl Früh- als auch Verlaufsdiagnostik

Die MRT ist zur Frühdiagnostik geeignet, da entzündliche Veränderungen in den Sakroiliakalgelenken bereits sichtbar sind, wenn konventionelle Verfahren (Röntgen) noch unauffällig sind!

Konventionelles Röntgen bei Morbus Bechterew

Wirbelsäulenbeschwerden anderer Genese

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Physikalisch

  • Wichtigste Therapiesäule
  • Konsequente Physiotherapie mit selbstständiger Durchführung der Übungen

Medikamentös

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Extrem variabler Verlauf in Schüben
  • Die Zunahme der Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule kann durch Physiotherapie verlangsamt werden

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Morbus Bechterew

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Lokalisation der Muskel-Skelett-Beteiligung

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Dietel et al.: Harrisons Innere Medizin (2 Bände). 16. Auflage ABW Wissenschaftsverlagsgesellschaft 2005, ISBN: 978-3-936-07229-7 .
  2. Manger, Schulze-Koops: Checkliste Rheumatologie. 4. Auflage Thieme 2012, ISBN: 978-3-131-51684-8 .
  3. S3-Leitlinie Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen. Stand: 30. November 2013. Abgerufen am: 9. Oktober 2017.
  4. Herold et al.: Innere Medizin 2020. Herold 2020, ISBN: 978-3-981-46609-6 .