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Listeriose

Letzte Aktualisierung: 17.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Bei der Listeriose handelt es sich um eine durch grampositive Listerien hervorgerufene Infektionskrankheit. Die Erreger gelangen in der Regel über die orale Aufnahme kontaminierter Nahrungsmittel (v.a. Rohmilchprodukte) in den menschlichen Organismus. Bei Immunkompetenten kommt es dabei nur selten zur Infektion und noch seltener zu einem ausgeprägten Krankheitsbild. Immunsupprimierte und Neugeborene haben dagegen ein erhöhtes Risiko für eine Listerienmeningitis, die mit Ampicillin behandelt werden sollte. Bei einer Listeriose während der Schwangerschaft besteht zudem das Risiko einer vertikalen Transmission vor oder während der Geburt mit möglichen schweren Folgen für das Kind (Fruchttod, neonatale Listeriose).

Ätiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Diagnostiktoggle arrow icon

  • Direkter Erregernachweis [1][2]
    • Methoden: Kultur, Mikroskopie, ggf. PCR
    • Material: Blut, Liquor, Eiter, Vaginalsekret, Stuhl

Therapietoggle arrow icon

Antibiotische Therapie

  1. Wahl: Ampicillin in Kombination mit Gentamicin
  2. Wahl: Cotrimoxazol (z.B. bei Vorliegen einer Penicillinallergie)

Präventiontoggle arrow icon

  • Meidung potenziell kontaminierter Nahrungsmittel [1][2]
    • Kein rohes oder ungenügend gegartes Fleisch (z.B. Mett), Rohwurst (z.B. Salami) oder roher Fisch (auch geräuchert oder mariniert)
    • Keine Produkte, die aus nicht pasteurisierter Milch hergestellten werden (z.B. Rohmilch- oder Weichkäse) und keinen Sauermilchkäse
    • Keine Speisen, die nach dem Kochen >24 h aufbewahrt wurden
    • Keine vorgeschnittenen (vakuum‑)verpackten Salate

Listeria monozytogenes wird v.a. durch den Verzehr nicht erhitzter tierischer Produkte übertragen!

Insb. bei Immunsuppression und während der Schwangerschaft sollten präventive Maßnahmen beachtet werden!

Besondere Patientengruppentoggle arrow icon

Listeriose in der Schwangerschaft

Die Listeriose bei Schwangeren gleicht im Wesentlichen der Erkrankung bei nicht-schwangeren Frauen, geht aber mit der Gefahr einer vertikalen Transmission auf das Kind einher (neonatale Listeriose). Im Folgenden wird lediglich auf besondere Aspekte während der Schwangerschaft eingegangen.

Schwangere haben im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen ein 10- bis 15-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko!

Neonatale Listeriose

Die neonatale Listeriose kann lebensbedrohlich verlaufen und erfordert im Verdachtsfall eine umgehende Diagnostik und Therapie!

Meldepflichttoggle arrow icon

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Listeriose

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Berner et al.: DGPI-Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. 7. Auflage Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) 2018, ISBN: 978-3-132-40790-9.
  2. Listeriose, RKI-Ratgeber für Ärzte.Stand: 1. Juli 2015. Abgerufen am: 4. Oktober 2017.
  3. Hof et al.: Listeriose. Springer 2013, ISBN: 978-3-540-78324-4, p. 325-334.

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