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Kammerflattern und -flimmern

Letzte Aktualisierung: 22.12.2022

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Als Kammerflattern werden tachykarde, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen mit einer Frequenz von 250–320/min bezeichnet. Ein Übergehen zum Kammerflimmern ist häufig, wobei sich dann Frequenzen von >320/min mit undulierenden, nicht mehr als QRS-Komplex zu erkennenden Ausschlägen zeigen. Ursächlich liegen dieser Entwicklung meist schwere organische Herzerkrankungen, extrakardiale Erkrankungen oder Elektrolytstörungen zugrunde. Das Kammerflimmern stellt eine lebensbedrohliche Notfallsituation dar und bedarf der sofortigen Reanimation (initial: Defibrillation), da ein mechanischer Herzstillstand droht.

Kardiale Grunderkrankungen

Weitere Ursachen

  • Erniedrigte Flimmerschwelle
  • Chaotische Erregung und ineffektive Kontraktion des Kammermyokards
  • Kein ausreichendes Herzzeitvolumen
  • Kammerflattern
    • Kammerfrequenzen 250–320/min, meist fließender Übergang zu Kammerflimmern
  • Kammerflimmern
    • Arrhythmische, hochfrequente Flimmerwellen >320/min
    • Unregelmäßige Undulationen, keine einzelnen QRS-Komplexe mehr abgrenzbar

Die Beurteilung für eine Empfehlung zur Fahrtauglichkeit nach stattgehabtem Kammerflattern und -flimmern orientiert sich an der zugrunde liegenden Erkrankung. Wenn eine ICD-Indikation besteht, sollten hiernach die dortigen Empfehlungen zur Fahrtauglichkeit beachtet werden.

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Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Soar et al.: Erweiterte lebensrettende Maßnahmen für Erwachsene – Leitlinien des European Resuscitation Council 2021 In: Notfall + Rettungsmedizin. Band: 24, Nummer: 4, 2021, doi: 10.1007/s10049-021-00893-x . | Open in Read by QxMD p. 406-446.
  2. Herold et al.: Innere Medizin 2021. Herold 2021, ISBN: 978-3-982-11660-0 .