Abstract
Insertionstendopathie ist ein Überbegriff für Schmerzen im Bereich des Ansatzes (bzw. Ursprunges) von Sehnen durch eine abakterielle Entzündung. Die entstehenden Bewegungsschmerzen und der lokale Druckschmerz sind meist Folge einer muskulären Überbelastung. Es wird zunächst immer eine konservative Therapie (Sportpause, Krankengymnastik, Analgetika, lokale Injektion) durchgeführt.
Ätiologie
- Lokale muskuläre Überbelastung mit Mikrotraumatisierung durch:
- Fehlstatik
- Fehlbeanspruchung
- Degenerativ
Klassifikation
Obere Extremität
- Epicondylitis radialis humeri
- Überlastung der Hand- und Fingerstrecker führt zu Reizung des Epicondylus lateralis humeri (Tennisellenbogen)
- Schmerzen treten außenseitig am Ellenbogen auf und werden durch Supination, Faustschluss und kräftige Dorsalextension verstärkt
- Epicondylitis ulnaris humeri
- Überlastung der Hand- und Fingerbeuger führt zu Reizung des Epicondylus medialis humeri (Golferellenbogen)
- Schmerzen bei Flexion im Handgelenk gegen Widerstand
Untere Extremität
- Tractus-iliotibialis-Syndrom (Läuferknie)
- Entzündung der Bursa zwischen Tractus iliotibialis und Ansatz an lateraler Epikondyle der Tibia
- Patellaspitzensyndrom
- Achillodynie
- Schmerzen im Bereich der Insertion der Achillessehne in die Ferse
- Die Schambeinentzündung (Osteitis pubis) des Spitzensportlers wird auch zu den Insertionstendopathien gezählt
Symptome/Klinik
- Belastungsschmerz
- Lokaler Druckschmerz
Diagnostik
Therapie
- Zunächst Konservativ
- Meiden von Belastung (Sportpause)
- Ruhigstellung, Entlastung
- Bei Achillodynie: Fersenpolster zur Absatzerhöhung und Pufferung
- Kurzzeitig NSAR: Diclofenac oder Ibuprofen
- Lokale Injektionen: Glucocorticoide, häufig kombiniert mit Lokalanästhetika
- Stoßwellentherapie
- Krankengymnastik: Zunächst Kühlung, nach der Akutphase Aufbautraining der betroffenen Muskelgruppe
- Es stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung: Sehneneinkerbung bzw. Desinsertion (z.B. am ulnaren bzw. radialen Epikondylus)