Abstract
Das Basaliom ist ein semimaligner Tumor des höheren Lebensalters, der vor allem hellhäutige Menschen betrifft und an sonnenexponierten Hautarealen entsteht. Weiterhin erhöhen chemische Noxen sowie genetische Faktoren wie das Basalzellnävussyndrom das Erkrankungsrisiko. Klinisch zeigt sich eine knotige Struktur mit klassischem perlschnurartigen Randsaum und peripherer Teleangiektasie, die im Verlauf zur lokal destruierenden Ulzeration neigt. Die Therapie besteht in der chirurgischen Exzision, wobei die Erkrankung durch die geringe Metastasierungsrate eine günstige Prognose aufweist.
Epidemiologie
- Häufigkeit
- Häufigster (semi‑)maligner Hauttumor
- Inzidenz: Ca. 100–200/100.000 im Jahr
- Alter: Erkrankung des höheren Lebensalters
- Verteilung
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
Risikofaktoren
Symptome/Klinik
- Lokalisationen
- Erscheinen an der behaarten Haut
-
Sonnenexponierte Areale sind prädisponiert
- Schleimhaut nie betroffen
- 90% aller Lidtumoren
- Nase
- Erscheinungsbild
- Nodus mit klassischem perlschnurartigem Randsaum und peripherer Gefäßinjektion (Teleangiektasie)
- Im Verlauf zentrale Atrophie (Krater) mit Ulzeration
- Wachstumsverhalten
- Langsames Wachstum über Monate bis Jahre
- Fast nie Metastasierung
Die meisten Basaliome entstehen an extrem sonnenexponierten Stellen!
Verlaufs- und Sonderformen
Man unterscheidet eine Vielzahl von verschiedenen Varianten des Basalzellkarzinoms. In der Folge werden beispielhaft einige Verlaufsformen aufgeführt:
- Superfizielles Basalzellkarzinom
- Flache, bräunliche Plaque mit perlschnurartigem Randsaum
- Teilweise hyperpigmentiert, häufig schuppend
- Pigmentiertes Basalzellkarzinom
- Erhabene, derbe Effloreszenz mit glasiger Oberfläche und Teleangiektasien
- Pigmentierung durch Melanineinlagerungen
- Pinkus-Tumor (Fibroepitheliomatöser Tumor)
- Weniger invasives Wachstum als das Basaliom
- Histologisch schmale Basaliomszonen umgeben von deutlicher Bindegewebsproliferation
- Ulcus terebrans (destruierendes Basaliom )
Diagnostik
- Meist klinisch eindeutiger Befund
- Sicherung der Diagnose immer mittels Histologie (Biopsie oder Exzision)
Pathologie
- Epitheliale Zellen mit Ähnlichkeit zum Stratum basale, die in die Dermis wachsen
- Palisadenartige Anordnung der äußeren Zellschichten, unregelmäßige Zellanordnung in der Mitte
Zum Vergleich: Normalbefunde
Differentialdiagnosen
Trichoepitheliom
- Definition: Selten vorkommender, gutartiger Tumor des Haarfollikels, der sich in Kindheit und Pubertät manifestiert.
- Effloreszenz:
- Hautfarbene, feste Papel
- Solitäres und multiples Auftreten möglich
- Lokalisation: Hauptsächlich Nase und Wangen
- Therapie: Exzision oder Laserabtragung
Weitere Differentialdiagnosen
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differentialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
- Therapie der 1. Wahl: Mikroskopisch kontrollierte, radikale Exzision im Gesunden
- Alternativen
-
Röntgen-Bestrahlung
- Mögliche Indikationen
- Ältere Patienten
- Patientenwunsch, ausgedehnter Befund oder chirurgisch schwer zu erreichende Lokalisation
- Nach inkompletter chirurgischer Entfernung (R1, R2)
- Mögliche Indikationen
- Lokal destruierende Verfahren, z.B. Kryochirurgie, Lasertherapie sowie lokale medikamentöse Behandlungen mit Imiquimod oder 5-Fluoruracil
- Mögliche Indikation: Kleiner, oberflächlicher Tumor
-
Röntgen-Bestrahlung
Prognose
- Sehr gute Prognose bei radikaler Exzision aufgrund geringer Metastasierungsrate
Studientelegramme zum Thema
- Studientelegramm 50-2018-1/3: Dänen lügen nicht – Rote-Hand-Brief zur Assoziation von HCT mit Hauttumoren
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Patienteninformationen
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2021
- C44.-: Sonstige bösartige Neubildungen der Haut
- Inklusive:
- Bösartige Neubildung:
- Exklusive: Bösartiges Melanom der Haut (C43.‑), Haut der Genitalorgane (C51–C52, C60.-, C63.‑), Kaposi-Sarkom (C46.‑)
- C44.0: Lippenhaut
- C44.1: Haut des Augenlides, einschließlich Kanthus
- Exklusive: Bindegewebe des Augenlides (C49.0)
- C44.2: Haut des Ohres und des äußeren Gehörganges
- Exklusive: Bindegewebe des Ohres (C49.0)
- C44.3: Haut sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des Gesichtes
- C44.4: Behaarte Kopfhaut und Haut des Halses
- C44.5: Haut des Rumpfes
- Anus:
- Haut
- Rand (-Gebiet)
- Haut der Brustdrüse
- Perianalhaut
- Exklusive: Anus o.n.A. (C21.0)
- Anus:
- C44.6: Haut der oberen Extremität, einschließlich Schulter
- C44.7: Haut der unteren Extremität, einschließlich Hüfte
- C44.8: Haut, mehrere Teilbereiche überlappend
- C44.9: Bösartige Neubildung der Haut, nicht näher bezeichnet
- Inklusive:
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2021, DIMDI.